Wohnbau Stadt Coburg Parken in der Stadt wird teurer

Yannick Seiler

Kommendes Jahr gelten in Coburgs Parkhäusern neue Tarife. Die Erhöhung sei überfällig gewesen, sagt Wohnbau-Geschäftsführer Christian Meyer. Nun gibt es nichts mehr geschenkt.

 
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Coburg - 20 Cent mögen für manche nicht viel Geld sein, für die Bilanz der Wohnbau Stadt Coburg ist der Fünfteleuro unter deren Strich wichtig. So viel kostet kommendes Jahr von Montag bis Samstag eine Einfahrt in Coburgs Parkhäuser und die Tiefgarage unter dem Albertsplatz mehr. Das hat Christian Meyer, Geschäftsführer der Wohnbau Stadt Coburg, am Mittwoch während eines Pressegesprächs bekannt gegeben. „Wir sind zu wirtschaftlichem Handeln gezwungen“, sagte er über die Preiserhöhung des städtischen Betriebs, die nicht die einzige Neuerung in Coburgs Parkwesen ist.

Eigentlich, sagte Meyer, hätte man bereits vergangenes Jahr die Preise erhöhen müssen, doch es galten die Unwägbarkeiten des Lockdowns. Nun also wird nachgeholt. Was, darüber gibt eine Mitteilung der Wohnbau Stadt Coburg Aufschluss: Wer ab Januar von Montag bis Samstag höchstens 30 Minuten auf einem der 1753 überdachten Stellplätze parkt, muss dann 70 Cent statt wie bisher 50 Cent bezahlen. Laut Meyer wolle man durch die moderate Anpassung weiterhin kostengünstiges Parken für kurze Erledigungen ermöglichen, für ein paar Cent schnell in die Apotheke oder ins Rathaus. Die erste Stunde in den Parkarealen kostet demnach bald 1,40 Euro statt 1,20 Euro. Für zwei Stunden werden 2,80 Euro fällig. Jede weitere angefangene Stunde erhöht die Rechnung um 1,40 Euro.

Neu ist ab Januar auch, dass nicht mehr wie gewohnt alle halbe Stunde abgerechnet wird. Nur noch während der ersten Stunde nach Einfahrt erhöht sich der Betrag für das Ticket jeweils alle 30 Minuten. Anschließend werden jede Stunde 1,40 Euro zur Rechnung hinzugezählt. Bisher waren das 70 Cent je halbe Stunde. Dadurch erhöht sich der Tagestarif von 11 Euro auf 12,50 Euro.

Juli und August betroffen

Sollten Großveranstaltungen wie Samba und das HUK-Open-Air kommendes Jahr erlaubt sein, wird auch dann in einem anderen Intervall abgerechnet werden. Die Neuerung betrifft die Monate Juli und August und den sogenannten Sommer-Nachttarif. Heißt, wer sein Auto während der beiden Monate zwischen 20 Uhr und 8 Uhr an einem der überdachten Stellplätze parkt, der muss für jede halbe Stunde statt wie bisher pro Stunde 50 Cent bezahlen. Wer den Tarif vollständig in Anspruch nimmt, zahlt höchstens fünf Euro dafür.

Verändert haben die Betreiber auch die Regularien für das Parkhaus Post. Hier entfällt ab Jahresende die Gratisstunde. Heißt, wer sein Auto dort zwischen Montag und Freitag für 60 Minuten abstellt, der muss künftig von Beginn an 70 Cent für einen Parkplatz auf Zeit bezahlen. Geschenkt gibt’s nichts mehr. Aus wirtschaftlichen Gründen könne das Angebot nicht aufrechterhalten werden, heißt es in der Mitteilung. „Die Menschen sind nicht vorwiegend wegen dem Einzelhandel gekommen“, sagte Meyer. Durch die geschenkte Stunde habe man einen kurzen Einkaufsbummel ohne zusätzliche Kosten ermöglichen wollen. Doch die Menschen, das zeigte eine Auswertung, sagt Meyer auch, hätten die kostenlosen 60 Minuten nicht zum Einkaufen genutzt.

Was die Einfahrten in die Parkhäuser und die Tiefgarage angeht, sei man bei rund 80 Prozent des „Vor-Corona-Niveaus“, sagte Meyer. Im September dieses Jahres hat die Wohnbau laut eigenen Zahlen rund 61 300 Einfahrten verzeichnet. Im Januar 2018 lag der Wert bei 79 000. Mai vergangenen Jahres war er auf einen Tiefstwert von 19 700 Einfahrten gesunken.

Anwohnertarif kaum angenommen

Die Pandemie hat also die Einnahmen der Wohnbau durch Parkhäuser und Tiefgarage gesenkt. Man habe „von der Substanz gelebt“, sagte Meyer über die Lösung, die Kosten für die Gebäude trotzdem aufzubringen. „Corona hat uns hart getroffen“, ergänzte er. Um den Einnahmeverlust auszugleichen, wolle man das Angebot für Dauerparker vor allem in den Parkhäusern Zinkenwehr und Post ausweiten, heißt es in der Mitteilung. Die Nachfrage danach sei demnach während vergangener Jahre gestiegen. Parkhaus Mauer und die Tiefgarage unter dem Albertsplatz werden laut Mitteilung vorwiegend Kurzzeitparkern als „als innenstadtnahes und bezahlbares Parkangebot“ zur Verfügung stehen.

Meyer verwies auch auf den Tarif für Anwohner, der bisher kaum angenommen werde. Demnach könnten Bewohner der Innenstadt werktags zwischen 16 und 9 Uhr, samstags zwischen 10 und 14 Uhr und sonntags den ganzen Tag über für 39 Euro in den Parkhäusern parken. Wer regelmäßig sein Auto in einem Parkhaus abstellt, könne mit der Parkwertkarte bis zu zehn Prozent der Kosten sparen, sagte Meyer. Sie lässt sich mit bis zu 40 Euro aufladen.

Trotz der etwas teureren Preise sei man im Vergleich zu anderen Städten in der Größenordnung Coburgs weiterhin wettbewerbsfähig, sagte Wohnbau-Geschäftsführer Christian Meyer.

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