Wohnungsmarkt Coburg/Kronach An der Mietpreisbremse scheiden sich die Geister

Mathias Mathes
Die Podiumsdiskussion der Bundestagskandidaten stieß auf reges Interesse. Coronabedingt konnten ohnehin kaum mehr Menschen eingelassen wer Foto: Frank Wunderatsch

Alle Bundestags-Kandidaten wollen mehr bezahlbaren Wohnraum. Dabei setzt man auf verschiedene Lösungen.

 
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Coburg - Nach den Worten von Moderator Wolfgang Braunschmidt sind die Mieten in Coburg um gut 22 Prozent in den letzten sechs Jahren gestiegen. Soll und kann die Politik gegensteuern?

Im Extremfall ja, und zwar mit einer Mietpreisbremse, meinte Johannes Wagner (Grüne). Auch Ramona Brehm (SPD) tendierte zu einem Mietendeckel, damit Wohnraum bezahlbar bleibt. „Eine Mietpreisbremse bringt nicht den gewünschten Erfolg“, entgegnete CSU-Kandidat Jonas Geissler. Sie würde nur zu weniger privaten Investitionen in den Wohnungsbau führen. Es fehle schlicht und einfach an Wohnungen. „Wir haben in den letzten Jahren zu wenig Wohnraum geschaffen“, meinte er. Gründe seien fehlendes Bauland, aber auch striktere gesetzliche Auflagen etwa für den Klimaschutz, was Bauen deutlich teurer mache. Wagner räumte ein: „Wenn wir nachhaltig bauen wollen, steigen eventuell die Mieten.“ Möglichst energieneutrale Häuser erforderten einen höheren baulichen Aufwand und damit höhere Investitionen. So oder so müssten mehr Wohnungen her, die sich Durchschnitts- und Geringverdiener auch leisten können, betonte Brehm.

Die öffentliche Hand sei auf diesem Sektor gefragt, so Geissler. Der Rückkauf der Wohnbauwohnungen in Kronach durch die Kommune sei ein richtiger Schritt. Auch wenn kommunaler Wohnraum ebenso Teuerungen unterliege, könne er noch relativ günstig angeboten werden. Kaum Berücksichtigung beim Wohnungsbau hätten geänderte Bedürfnisse gefunden, merkte Jens-Uwe Peter (FDP) an. Beispielsweise fehle es gerade im Raum Coburg und Kronach an Wohnungen für Singles. Den Druck auf den Wohnungsmarkt erhöhe nicht zuletzt der viel teurer gewordene Bau eines Eigenheims. „Als Arbeiter kann man sich ein eigenes Haus kaum noch leisten“, meinte Peter. Die Kosten für Baumaterialien und für die Umsetzung von Umweltauflagen seien stark gestiegen.

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