Zar Ferdinand I. verlässt Coburg Im Reisesarg nach Sofia

76 Jahre nach seinem Tod erfüllt sich der Wunsch des Zaren Ferdinand I.: Seine sterblichen Überreste werden von Coburg nach Bulgarien überführt.

 
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Der „Reisesarg“ von Zar Ferdinand von Bulgarien in der Koháry-Gruft der Pfarrkirche St. Augustin. Foto: Andreas Kuschbert

76 Jahre nach einen Tod tritt der einstige Zar Ferdinand I. von Bulgarien seine mutmaßlich letzte Reise an: Ende Mai werden seine sterblichen Überreste von Coburg nach Sofia überführt. Nach seiner Abdankung lebte Ferdinand I. von Sachsen-Coburg-Koháry, ein Großneffe des Coburger Herzogs Ernst I., ab 1918 fast 30 Jahre im Exil in Coburg. Hier widmete er sich den Naturwissenschaften, beteiligte sich rege am kulturellen Leben der Stadt und förderte unter anderem Schulen, Kirchengemeinden sowie das Landestheater.

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1948 wurde er in der „Koháry-Gruft“ der Pfarrkirche St. Augustin beigesetzt, wo zuvor schon seine Eltern bestattet wurden. Seitdem ruhen seine Gebeine in einem „Reisesarg“, da es sein Wunsch war, seine letzte Ruhestätte in heimatlicher Erde zu finden: In Bulgarien, dem Land, das er seit 1887 als Fürst und seit 1908 als Zar regiert hatte. Die Überführung in die Krypta des Vrana-Palasts geht zurück auf ein Ersuchen seines Enkels Simeon von Sachsen-Coburg und Gotha (Simeon Borissow Sakskoburggotski), der von 1943 bis 1946 der letzte Zar Bulgariens und zwischen 2001 und 2005 Ministerpräsident der Republik Bulgarien war.

Am Montag, 27. Mai, um 17 Uhr werden die sterblichen Überreste von Zar Ferdinand im Rahmen eines öffentlichen Gottesdienstes aus St. Augustin verabschiedet. An diesem Tag können sich Interessierte von 13 bis 16 Uhr am Sarg in der Pfarrkirche in aller Stille vom Verstorbenen verabschieden.

Einen Rückblick auf das bewegte Leben von Zar Ferdinand bietet ein öffentlicher Vortrag von Dr. Peter Fisch am Samstag, 25. Mai, um 19.30 Uhr im Pfarr- und Dekanatszentrum St. Augustin. Der Eintritt ist frei.