Eingepackt in weiße Tücher liegen daneben zwei Gegenstände. Es sindder Hahn und die neue Turmkugel, die von der Firma Dörfler aus Bamberg neu gestaltet und vergoldet wurden. Dies interessierte auch Bürgermeister Michael Ziegler, denn er muss schließlich das „Gold“ für die Finanzierung bereithalten. „Nach alter Übereinkunft ist der Turm Eigentum der Stadt Eltmann und muss auch von dieser unterhalten werden,“ liest man in einem Protokoll von Bürgermeister Hans Schömig aus dem Jahr 1954.
Von unten denkt hier so mancher, dass diese Kugel auf dem Turm so groß ist, dass man sie mit zwei Händen umfassen könnte. So erging es jedenfalls einem Jungen, der auf dem Marktplatz danach gefragt wurde. Aber weit gefehlt, der Durchmesser dieser Turmkugel beträgt mehr als 70 Zentimeter! Die Turmsymbole wurden erst ausgepackt, als auch oben alles verschraubt war. Schon drückte der Bediener des Autokrans den Knopf und die Last bewegte sich mit den Arbeitern in die Höhe. Beeindruckend die Präzision, mit der er alles so zentimeternah am Turm für die Arbeiter einstellte und die Gegenstände in ihre Verankerung hievte.
Wie müssen sich wohl die Handwerker in dieser luftigen Höhe fühlen? Für Spenglermeister Alfred Tröppner scheint es fast ein normaler Arbeitstag zu sein, denn er ist auf Dächern in Kloster Banz, Vierzehnheiligen, dem Bamberger Dom dem Michelsberg, Schloss Pommersfelden und vielen anderen Kirchen und Denkmalgebäuden fast wie zu Hause. Und doch ist eines für ihn klar: „Du musst schwindelfrei sein und darfst keine Angst haben. Aber du schaust ja eigentlich nicht runter, sondern konzentrierst dich auf deine Arbeit. Ebenso bist du angegurtet auf der Arbeitsbühne. Das war nicht immer so und ich habe noch erlebt, wie wir nur mit Seil und Gurt unsere Arbeit auf dem Dach verrichten mussten.“
Zum Glück für alle Beteiligten war das Wetter bestens, der kleine Windmesser auf der Arbeitsbühne hatte nicht so viel zu tun. In luftiger Höhe wurde gebohrt und gehämmert und es stimmt anscheinend das geflügelte Wort, „dass die Gefahr, dass man etwas fallen lässt, größer ist als dass man selbst runterfällt“. Diesen Weg nahm anscheinend eine kleine Schraube und das hörte man vom Turm und Kirchendach. Auf Augenhöhe mit der Kirchturmspitze wurde dann noch der Blitzableiter angebracht hat, der auch gerne als „bester Draht zum Himmel“ bezeichnet wird. Daniel Purkert hielt das ganze Spektakel in Bildern seiner Drohne fest, die zauberhafte Bilder mit Blick auf die Arbeit an der Turmspitze und die Altstadt von Eltmann aufzeichnete. Mario Pfister und Rainer Reitz sorgten dafür, dass der alte „Dachschmuck“ nicht einfach entsorgt wurde. Er soll im Kirchturm aufbewahrt und künftig bei Kirchenführungen gezeigt werden.