Zeitumstellung auf Winterzeit Am Sonntag wird an der Uhr gedreht

Markus Brauer

Die meisten Deutschen hadern mit der Zeitumstellung. Doch ungeachtet des Missvergnügens wird die Uhr auch in diesem Herbst wieder um eine Stunde zurückgestellt. Wir erklären schon mal vorab, wann und wie das geschieht.

 
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Ende Oktober wird die Zeit umgestellt. Foto: Friso Gentsch/dpa

In Deutschland und vielen anderen Ländern werden zweimal im Jahr die Uhren umgestellt: einmal im Frühjahr und einmal im Herbst.

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Am 29. Oktober 2023 wird die Uhr um 3 Uhr nachts auf 2 Uhr zurückgestellt. Dann beginnt die Winterzeit. Anders als bei der Sommerzeit, wo uns eine Stunde fehlt, bekommen wir bei der Umstellung zur Winterzeit quasi eine Stunde Schlaf geschenkt. Die Zeitumstellung ist also auch immer eine gute Gelegenheit zum Nachdenken über das Thema Zeit.

Mehrheit für Abschaffung der Zeitumstellung

In Umfragen innerhalb der EU spricht sich seit Jahren regelmäßig eine große Mehrheit (vor allem in Deutschland) für die Abschaffung der Zeitumstellung aus. Sogar die Abgeordneten des Europäischen Parlaments stimmten bereits mehrheitlich für ein Ende. Dennoch scheint das Vorhaben auf politischer Ebene auf Eis zu liegen. Sicher ist daher, dass die Sommerzeit am 29. Oktober 2023 wieder endet.

Für die Verbreitung der gesetzlichen Zeit in Deutschland zuständig ist die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig. Sie sorgt dafür, dass über einen Langwellensender mit dem Namen „DCF77“ in Mainflingen bei Frankfurt/Main Funkuhren, Bahnhofsuhren und viele Uhren der Industrie mit der gesetzlichen Zeit versorgt werden.

Beschleunigen oder entschleunigen?

Zeit ist kostbar, Zeit ist Geld. Zeit brauchen wir und haben wir nicht. Wenn ein anderer sich Zeit für uns nimmt, sind wir dankbar. Wenn jemand unsere Zeit stiehlt, werden wir ärgerlich. Wertvolle Zeit ist schnell verloren und schwer wieder aufzuholen. Der rechte Umgang mit der Zeit gehört zur Kunst des Lebens.

Die Moderne ist eine Zeit der Beschleunigung. Immer mehr Menschen müssen sich in immer kürzeren Fristen auf Neuerungen und Veränderungen einstellen: im Verkehr und Beruf, in der Freizeit und Familie, sogar in der Kirche. Das Tempo der Veränderungen steigt. Umso wichtiger ist es, den rechten Umgang mit der Zeit zu lernen: Wann muss man schnell reagieren, wann langsam tun? Wann wird es Zeit, sich zu verändern? Wann braucht es Zeiten der Ruhe und Stille?

„Time ist money“

Der Takt der Uhr bestimmt unser ganzes Dasein. Aufstehen, Arbeiten, Essen, Freizeit, Schlafen – jede Minute ist durchgeplant. Niemand hat Zeit zu verschenken, jeder Moment muss so effektiv und produktiv wie möglich genutzt werden.

„Time ist money“ – „Zeit ist Geld“: Dieser Satz, den Benjamin Franklin, einer der Gründungsväter der USA, 1748 in seinem Buch „Ratschläge für junge Kaufleute“ prägte, beschreibt den Umgang mit einem kostbaren Gut, das sich nicht festhalten lässt und wie Sand durch die Finger rinnt.