Wie stehen die Kommunen zum Zensus?
Städtetagsvertreter Brugger hofft, dass es diesmal keine Verwerfungen gibt wie 2011, als Haushaltsstichproben nur in Gemeinden ab 10 000 Einwohnern vorgenommen wurden. Das sei von größeren Gemeinden als ungerecht empfunden worden. In vielen Städten wurde Einwohnerzahlen nach unten korrigiert - mit weitreichenden finanziellen Folgen.
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Denn nach Berechnung des Kommunalverbandes bedeutete ein fehlender Einwohner in der Stichprobe für Kommunen ab 10 000 Einwohnern durchschnittlich rund 100 000 Euro weniger Zuweisungen aus dem Finanzausgleich binnen der Geltungsdekade des Zensus 2011. Brugger fordert überdies, schnell mitzuteilen, wie die Daten zu ukrainischen Flüchtlingen in die Erhebung einfließen sollen.
Wie bewertet der oberste Datenschützer den Zensus 2022?
Der Landesdatenschutzbeauftragte Stefan Brink hat nichts auszusetzen. „Der Zensus ist in puncto Datenschutz unproblematisch“, meint er. Die Daten werden sofort in die Statistik eingespeist. Ein Personenbezug lasse sich dann nicht mehr herstellen. Die Kampagne werde von ihm und seinen Kollegen eng begleitet. „Wir sehen uns nicht mehr als Opposition zum Staat.“ Dieser sei auf eine Fülle von Informationen angewiesen, um Fehlentwicklungen zu vermeiden - das habe nicht zuletzt die Pandemie gezeigt.
Wann ist der nächste Zensus?
Da der Zensus aufgrund der Corona-Pandemie von 2021 auf 2022 verschoben wurde, kommt der nächste Zensus bereits in neun Jahren, also 2031.