„Zoom-Bombing“ Junger Mann soll Online-Unterricht massiv gestört haben

Online-Unterricht. Symbolfoto. Foto: Stefan Puchner/dpa

Bundesweit beklagen sich immer mehr Schulen über massive Störungen des Online-Unterrichts durch Unbefugte, die sich in die virtuellen Unterrichtsräume einwählen.

 
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Bamberg/Memmingen - Zum Teil wurden die Schulkinder mit rechtsradikalen und pornografischen Inhalten konfrontiert. Bamberger Staatsanwälte haben einen ersten Erfolg gegen das „Zoom-Bombing“ gemeldet. Die bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg angesiedelte Zentralstelle Cybercrime Bayern (ZCB) ist für die Bekämpfung solcher Straftaten in ganz Bayern zuständig. Am Mittwoch dieser Woche wurde nun auf Antrag der ZCB in Augsburg die Wohnung eines 21-Jährigen durchsucht. Kripobeamte nahmen alle seine Computer und Mobiltelefine zur Auswertung mit.

Dem jungen Mann wird vorgeworfen, in der vorigen Woche den Online-Unterricht einer Mittelschule im Unterallgäu massiv gestört zu haben. Vermutlich durch Unterstützung eines Schülers hatte er sich die Zugangsdaten des virtuellen Unterrichtsraums besorgt. Dort störte er dann durch laute Musik, Gesänge, Zwischenrufe und Provokationen der Lehrkräfte so heftig, dass ein geregelter Unterricht nicht mehr möglich war. Einen Zusammenschnitt der Pöbeleien veröffentlichte er zudem auf der Video-Plattform Youtube im Internet, wobei ebenfalls die empörten Lehrer bloßgestellt wurden. Zudem forderte er seine Zuseher auf, ihm weitere Zugangsdaten für Online-Unterrichtsstunden zuzusenden.

Wie die Generalstaatsanwaltschaft Bamberg am Donnerstag mitteilte, erwartet den 21-Jährige nun ein Verfahren wegen des Straftatbestands der Verletzung des Vertraulichen Worts. Das Gesetz sieht hierfür Geldstrafen oder Freiheitsstrafen von bis zu drei Jahren vor. Auch der 14-jährige Schüler, der die Zugangsdaten für den Online-Unterricht weitergegeben haben soll,  sieht einem Verfahren wegen Beihilfe entgegen.

 

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