Zukunft der Region Millionenschweres Digitalprojekt startet

Der digitale Wandel stellt die Unternehmen der Region vor große Herausforderungen. Foto: pixabay

Wie können kleine und mittelständische Firmen in der Region im globalen Wettbewerb bestehen? Die Hochschule Hof arbeitet in einem neuen Projekt an digitalen Lösungen.

 
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Hof - Nichts weniger als die tiefgreifenden Veränderungen in der „Arbeitswelt der Zukunft“ hat ein millionenschweres, digitales Forschungsvorhaben in Hof im Fokus: Das der Hochschule für angewandte Wissenschaften angegliederte Institut für Informationssysteme (IISYS) startet gemeinsam mit 19 Unternehmen aus der Region und einem Finanzvolumen von fünf Millionen Euro das Projekt „Moonrise“. Der Forschungsauftrag ist klar definiert: die Entwicklung von IT-Systemen, die sich praxisnah in Produktionsprozesse und die direkte Arbeitsumgebung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – insbesondere in mittelständischen und kleinen Firmen – integrieren lassen.

Unter der Federführung von Professor René Peinl, dem Leiter des Hofer IISYS, sind auch Forschungseinrichtungen und Netzwerke aus Oberfranken und Sachsen – unter anderem das IT-Cluster Oberfranken und die Initiative „Südwestsachsen digital“ – in das Projekt eingebunden. Gefördert wird es aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, um gerade in strukturschwächeren Regionen die Digitalisierung der Arbeitswelt voranzubringen.

„Angesichts der digitalen Transformation, des demografischen Wandels sowie sich wandelnder Wirtschaftsstrukturen stehen vor allem kleine und mittlere Unternehmen jenseits der Ballungsräume vor neuen Herausforderungen“, unterstreicht Institutsleiter Peinl die Bedeutung der anstehenden Forschungsarbeit für die Region.

Auch wenn der Titel „Moonrise“ abgehoben klingen mag – das von der Hochschule Hof koordinierte Projekt ist geerdet und stark an der Praxis orientiert. Peinl: „Bis zum Projektende im Juli 2024 möchten wir im Verbund zwischen Wirtschaft und Forschungseinrichtungen neue Instrumente und Modelle der Arbeitsgestaltung erarbeiten und zügig in den beteiligten Unternehmen erproben.“

Peinl nennt Beispiele: So sollen in Modellprojekten digitale Werkzeuge in der Produktion mit Methoden der virtuellen Realität getestet werden. „Zudem können Maschinenanlagen so mit moderner Sensorik und Datenschnittstellen zur Datenauswertung ausgestattet werden, so dass fortgeschrittene Datenanalysen möglich werden. Das hilft dann, um komplexe Abhängigkeiten zwischen Maschinen, Produktion und Auftragsdaten zu erkennen und entsprechend zu steuern“, sagt der Projektleiter.

Letztlich solle in einer branchenübergreifenden Zusammenarbeit von produzierenden Unternehmen, IT-Dienstleistern und Unternehmensnetzwerken die Effizienz der digitalen Transformation merklich gesteigert werden: „Die Digitalisierung schreitet global immer schneller voran und wir tun gut daran, uns in der Region nicht abhängen zu lassen“, betont Peinl. Die Hochschule Hof wolle mit dem Projekt einen Beitrag zur langfristigen Zukunftssicherung des Wirtschaftsstandortes und der Region leisten und sie im Feld der Digitalisierung stärken, „um im globalen Wettbewerb besser zu bestehen“.

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