Zur Erinnerung an Karl-Heinz Walzer Neuzugang im Grünen Labor

Heike Heß vom Bund Naturschutz, Mitinitiator Horst Schunk, Joseph Klaffenböck von der Baumpflegegesellschaft ISA und Hartmut Balder haben im Grünen Labor eine Erle gepflanzt – um damit den Planer der Einrichtung zu ehren. Foto: Lukas Schäfer

Am Himmelsacker ist eine neue Erle gepflanzt worden. Sie soll dabei helfen, das Coburger Stadtbild auf Dauer grüner zu machen

 
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Vor mehr als 20 Jahren hat Karl-Heinz Walzer das Grüne Labor am Himmelsacker realisiert. Das Areal dient als Testgelände und soll Stadtplanern und künftigen Generationen grundlegende Ergebnisse liefern, welche Pflanzen auf dem Boden der Vestestadt besonders gut wachsen. Der damalige Pflanzwert der Gehölze belief sich auf 75 000 Mark.

Zu Ehren Walzers, der im vergangenen Jahr starb, wurde nun eine neue Purpur-Erle gepflanzt. „Karl-Heinz Walzer war nicht nur ein ausgezeichneter Kenner und Baumfreund, sondern ein gradliniger Mensch, der sich sehr für die Natur engagiert hat“, erinnerte sich Mitinitiator Horst Schunk dabei.

Ohne das Bemühen und den Einsatz des engagierten Planers wäre die Umsetzung des Grünen Labors kaum möglich gewesen. „Ich weiß noch, als diese Fläche für das Projekt bestimmt wurde. Damals gab es Stimmen, die meinten, die Fläche mit dem fantastischen Vesteblick wäre viel zu schön für ein paar Bäume und sollte lieber bebaut werden“, so Schunk. Obwohl viele Coburger das Grüne Labor nicht kennen, habe es großen Einfluss auf den Alltag in der Vestestadt. „Alle wollen gerne Bäume haben, aber es gibt immer weniger geeignete Flächen in der Innenstadt“, beschreibt Schunk. Die neue Purpur-Erle, auch Späth-Erle genannt, hat eine weite Reise hinter sich und wurde von Hartmut Balder aus Berlin nach Coburg gebracht. Balder ist Professor an der Beuth-Hochschule Berlin und für die Langzeitforschung im Grünen Labor verantwortlich. „Es ist wichtig, bei der Pflanzung möglichst zwei Generationen vorauszudenken und Veränderungen durch das Klima zu berücksichtigen. Die Purpur-Erle ist für den Boden in Coburg ideal, da sie sehr robust ist, Frost verträgt und nicht besonders anfällig ist“, sagte er. Aus Sicht des Experten kommt es nicht auf die Anzahl der Bäume im Stadtgebiet an. „Wir brauchen nicht viele Bäume in der Stadt, sondern Bäume, die gesund wachsen. Je besser eine Pflanze in das Umfeld passt, desto besser gelingt das.“ Jedoch brauche es Zeit, bis sich eine Pflanze oder ein Baum optimal an seine Umgebung anpasse. „Eine gesunde Pflanze hat kein Problem, sich an ihr Umfeld anzupassen. Aber das braucht eben Zeit. Deswegen sind die ersten beiden Jahre nach der Pflanzung auch nicht so entscheidend.“

Die neue Erle wird noch mit einem kleinen Schild ausgestattet, das an Karl-Heinz Walzer erinnern soll. „Wir werden sein Vermächtnis fortsetzen und uns auch in Zukunft mit voller Leidenschaft für das Grüne Labor engagieren“, betonte Schunk.

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