Ohne das Bemühen und den Einsatz des engagierten Planers wäre die Umsetzung des Grünen Labors kaum möglich gewesen. „Ich weiß noch, als diese Fläche für das Projekt bestimmt wurde. Damals gab es Stimmen, die meinten, die Fläche mit dem fantastischen Vesteblick wäre viel zu schön für ein paar Bäume und sollte lieber bebaut werden“, so Schunk. Obwohl viele Coburger das Grüne Labor nicht kennen, habe es großen Einfluss auf den Alltag in der Vestestadt. „Alle wollen gerne Bäume haben, aber es gibt immer weniger geeignete Flächen in der Innenstadt“, beschreibt Schunk. Die neue Purpur-Erle, auch Späth-Erle genannt, hat eine weite Reise hinter sich und wurde von Hartmut Balder aus Berlin nach Coburg gebracht. Balder ist Professor an der Beuth-Hochschule Berlin und für die Langzeitforschung im Grünen Labor verantwortlich. „Es ist wichtig, bei der Pflanzung möglichst zwei Generationen vorauszudenken und Veränderungen durch das Klima zu berücksichtigen. Die Purpur-Erle ist für den Boden in Coburg ideal, da sie sehr robust ist, Frost verträgt und nicht besonders anfällig ist“, sagte er. Aus Sicht des Experten kommt es nicht auf die Anzahl der Bäume im Stadtgebiet an. „Wir brauchen nicht viele Bäume in der Stadt, sondern Bäume, die gesund wachsen. Je besser eine Pflanze in das Umfeld passt, desto besser gelingt das.“ Jedoch brauche es Zeit, bis sich eine Pflanze oder ein Baum optimal an seine Umgebung anpasse. „Eine gesunde Pflanze hat kein Problem, sich an ihr Umfeld anzupassen. Aber das braucht eben Zeit. Deswegen sind die ersten beiden Jahre nach der Pflanzung auch nicht so entscheidend.“