Wie eine Beamtin der Polizeiinspektion Haßfurt vor Ort sagte, hatten mehrere Verkehrsteilnehmer kurz vor 21.30 Uhr einen Notruf abgesetzt, als sie die Flammen sahen. Die Integrierte Leitstelle (ILS) Schweinfurt alarmierte daraufhin die Feuerwehr Haßfurt, die auch umgehend an der Einsatzstelle waren. Die Polizei lotste von der Staatsstraße aus die Feuerwehr zu dem Grundstück am Flurbereinigungsweg zwischen Augsfeld und Prappach.

Bis zu zwei Meter hoch loderten die Flammen auf dem circa 7000 Quadratmeter großen Flurstück, das vorher eine Blühwiese war. "Aus der Entfernung sah es schon recht extrem aus. Das lag aber wohl an der exponierten Lage der Brandfläche", sagte der Haßfurter Kommandant Christian Meisch, der auch als Einsatzleiter fungierte. Kurz nach seinem Eintreffen war dem Feuerwehrmann sofort klar, dass hier die von der Haßfurter Wehr mitgeführten knapp 10.000 Liter Löschwasser nicht ausreichen werden. Deshalb alarmierte Meisch die Feuerwehr Zeil mit ihren wasserführenden Einsatzfahrzeugen nach, die auch später noch einmal Nachschub an einem Hydranten in Augsfeld holen mussten. Insgesamt waren rund 50 Kräfte im Einsatz, der knapp zwei Stunden dauerte.

Hilfreich war bei diesem Brand neben dem Abrollbehälter "Wasser", der alleine schon 8000 Liter Inhalt hat, auch die Waldbrand-Ausrüstung der Haßfurter Feuerwehr. Einem sogenannten Löschrucksack, in den 25 Liter Wasser passen, hatte Feuerwehrmann Jan Biertempfel auf dem Rücken. Mit einem integrierten kleinen Schlauch und einer Durchflussmenge von circa vier Liter in der Minute konnte so mit einer Reichweite von etwa fünf bis zehn Meter zielgerichtet gelöscht werden. "Für solche Einsätze wie heute oder in unwegsamen Gelände ist der Löschrucksack hervorragend", sagte Einsatzleiter Christian Meisch.

Bemerkenswert ist, dass weitere Feuerwehren im Landkreis fast zum selben Zeitpunkt gegen 21.30 Uhr auch Einsätze bewältigen mussten. Als Erstes wurde die Feuerwehr Burgpreppach alarmiert, die auf der Verbindungsstraße nach Bischwind am Raueneck einen großen Baum von der Fahrbahn entfernen musste. Noch während 14 Kameraden hier anpackten, wurde einige Kilometer nebenan die Feuerwehren aus Bramberg, Jesserndorf und Ebern zu einem Brand im Freien gerufen. An der Verbindungsstraße zwischen Bühl und Bramberg brannte in einem Waldstück ein großer Haufen Hackschnitzel. Dieser wurden mittels Strahlrohren abgelöscht und anschließend auseinander gezogen, um nach weiteren Glutnestern zu suchen. Mit Güllefässern und einem Teleskoplader unterstützten auch Landwirte die Arbeit der Feuerwehr. Vor Ort war auch Kreisbrandmeister Jonas Ludewig, der den Einsatz unterstütze. Nach der anschließenden Absuche nach versteckten Glutnestern mit der Wärmebildkamera, konnte nur eineinhalb Stunden der Einsatz beendet werden.

Bei allen drei Einsätzen wurde niemand verletzt. Warum das Feuer in Haßfurt ausbrach, ist derzeit nicht bekannt. Im Fall des Brandes bei Bramberg spricht die Polizei davon, dass gegen 21.10 Uhr ein unbekannter Täter das Feuer entzündet und sich von der Örtlichkeit entfernt hat. Weiter heißt es in der Pressemitteilung, dass bei Eintreffen der Polizei der Hackschnitzel-Haufen bis zur Spitze auf einer Seite in Brand stand. Wer am Sonntag im Zeitraum von 20.45 Uhr bis 21.15 Uhr Personen in der Nähe des Lagerplatzes an der Staatsstraße 2278 / Staatsstraße 2281 gesehen hat, soll sich bitte unter der Telefonnummer 0 95 31/9 24-0 bei der Polizeiinspektion Ebern melden.