Die meisten der rund 50 Verletzten haben nur leichte Blessuren. Zehn Passagiere und drei Besatzungsmitglieder mussten jedoch in Krankenhäuser in Auckland gebracht werden. Lokale Medien sprachen von Knochenbrüchen, Nacken- und Kopfverletzungen.
Die Ermittlungen laufen von Chile aus
Neuseeländische Ermittler teilten am Dienstag mit, sie hätten damit begonnen, Beweise zu sammeln, darunter den Stimmenrekorder und den Flugdatenschreiber. Weil es sich um ein Flugzeug der chilenischen Fluggesellschaft Latam handelt, leite aber Chile die Ermittlungen.
Experten drangen am Dienstag auf eine gründliche Untersuchung. So sagte der Luftfahrtexperte Peter Clark gegenüber Radio New Zealand, es sei noch zu früh, um über die Ursache zu spekulieren, aber es sei „entweder ein menschliches Eingreifen, bei dem die Nase des Flugzeugs schnell nach vorne gedrückt wurde, oder ein Softwarefehler oder ein mechanischer Fehler“. Die Luftfahrtexpertin Irene Kind sagte gegenüber „Stuff“: „Diese Flugzeuge fallen nicht einfach aus, sie verfügen über ausfallsichere Systeme.“ Der Flugzeughersteller Boeing hat seit Monaten mit technischen Problemen zu kämpfen.
US-Justizministerium ermittelt wegen Beinahe-Unglück im Januar
Sicherheitsprobleme
Der US-Flugzeughersteller Boeing hat seit einigen Jahren mit Sicherheitsproblemen zu kämpfen. Im Januar war bei einer Boeing 737-9 Max der Alaska Airlines kurz nach dem Start in den USA ein Teil der Kabinenwand herausgefallen. Bei dem Vorfall wurde niemand ernsthaft verletzt – zufällig waren die beiden Plätze direkt an der Öffnung leer.
Ermittlungen
In dem Zusammenhang hatte Anfang März die US-Luftfahrtaufsicht FAA bei Untersuchungen der Boeing-Fertigung Probleme bei der Qualitätsaufsicht gefunden. Seit vergangener Woche ermittelt das US-Justizministerium in dieser Sache und befragt Passagiere und Crew.
Unglücke
2018 und 2019 stürzten zwei Flugzeuge des Typs Boeing 737-8 Max ab, 346 Menschen starben. Auch in jüngerer Vergangenheit kam es zu – glimpflich ausgegangenen – Zwischenfällen: Anfang März verlor eine Boeing 777 von United Airlines nach dem Start in San Francisco ein Rad. Anfang des Jahres hatte eine Boeing 757 von Delta Air ein Rad verloren, kurz vor dem Start in Atlanta.