Vater will Ermittlungen in Israel anregen
Der Vater der Kinder wollte nach Bekanntwerden der Äußerungen des Beschuldigten mit seinem Anwalt nach Israel fliegen und dort Ermittlungen anregen. Für den 19. September seien Flüge nach Israel gebucht worden, sagte Hensel auf eine Frage von Bott. Er habe die Strafverfolgungsbehörden in Israel treffen wollen.
"Es war einen Versuch wert, wenn die Leute nicht herkommen, dann muss man zu ihnen hinkommen", sagte Hensel. Aus nicht genannten Gründen fand die Reise nicht statt. Hensels Anwalt von der Meden sagte am Rande des Prozesses, es habe sich nur um Überlegungen gehandelt.
Vater schildert Wiedersehen nach der Entführung
Erstmals sprach der Vater vor Gericht über den Augenblick des Wiedersehens mit seinem Sohn und seiner Tochter auf einer Hamburger Polizeistation vier Tage nach der Entführung. "Sie sind mir in die Arme gelaufen", sagte Hensel über die Begegnung am 5. Januar 2024. "Das war ein sehr emotionaler Augenblick." Die Kinder hätten angefangen zu weinen und zu schreien - vor Freude.
Relativ schnell hätten der Junge und das Mädchen begonnen, von dem Erlebten zu erzählen. Doch er habe gewollt, dass sie das gleich direkt bei der Polizei in Deutschland aussagen. Daraufhin seien die Kinder vernommen worden. Blocks Verteidiger Bott fragte Hensel, ob der Sohn den Wunsch geäußert habe, seine Mama regelmäßig zu sehen und anzurufen. Das verneinte der Vater. "Meine Mandantin ist zutiefst getroffen", sagte Bott nach der Verhandlung darauf angesprochen. Es seien auch Tränen geflossen. Nach Überzeugung der Verteidiger hat Hensel die Kinder manipuliert und entfremdet.
Unangemeldeter Besuch der Großeltern
Immer wieder kamen Versuche der Familie Block zur Sprache, die Kinder in Dänemark zu besuchen. Seine Kinder hätten das aber nicht gewollt, schilderte Hensel seine Sicht. Außerdem hätten sich die Besucher vorher anmelden müssen, deshalb habe man sie nicht reingelassen. Hensel räumte aber auf Nachfrage ein, dass er die abgewiesenen Besucher nicht darüber informiert habe, wie sie sich beim nächsten Mal anmelden müssten.
Hensel erklärte erneut, dass seine fast 15 Jahre alte Tochter vor Gericht aussagen wolle. Die beiden Kinder sind als Zeugen vorgesehen. Unter welchen Umständen sie aussagen werden, ist noch nicht geklärt.
Die Erklärungen des Vaters wurden von Christina Block und einer mitangeklagten Verwandten von ihr mit sichtbarer Anspannung aufgenommen. Die Vorsitzende Richterin ermahnte die 49-Jährige, nicht während der Verhandlung zu sprechen. "Ich habe nichts gesagt, ich habe nur geweint", sagte die Verwandte, die selbst einmal vergeblich versucht hatte, die Kinder in Dänemark zu besuchen.