Und dass sie genug Geld dafür gespart hat. Wie nicht anders zu erwarten war, gibt es dieses überlebenswichtige Utensil in der Spielwarenabteilung eines großen Kaufhauses. Nachdem ich meine Einkäufe erledigt habe, führt sie mich in traumwandlerischer Sicherheit ins Kinderparadies, vorbei an endlosen Reihen von Legokästen, Brettspielen, Stiften, Bastelsachen und Stofftieren. Schließlich stoppt sie vor dem Regal mit den Barbiepuppen. Ich atme tief durch. "Aber Maus, du hast doch mindesten schon acht", versuche ich, sie noch einmal umzustimmen. "Sogar eine mit Meerjungfrauenschwanz. Schau, da hinten gibt es so schöne Bücher!" Meine Jüngste schnaubt verächtlich. "Ja schon, aber davon habe ich mindestens achtzig! Ich brauche einen Barbie-Mann, Mama. Einen schönen." Noch bevor ich sie fragen kann, wofür, ist sie auch schon fündig geworden. In ihrer rechten Hand hält sie einen Ken mit blonden, in ihrer linken einen Ken mit braunen Haaren. Die Auswahl an Traummännern scheint auch in der Welt glitzernder Barbiepuppen äußerst überschaubar. Meine Jüngste mustert beide eingehend. Offensichtlich kann sie sich nicht so recht entscheiden. "Welcher gefällt dir denn besser, Mama?", fragt sie mich zweifelnd. Ich betrachte die beiden Hohlköpfe und tippe auf das Exemplar, das zwei Euro billiger ist. Zu Hause angekommen ruft meine Jüngste postwendend ihren besten Freund Valentin an. "Du kannst kommen. Wir können jetzt heiraten." Zehn Minuten später steht mein Schwiegersohn in spe vor der Tür. Die Hochzeit fällt dann allerdings kurzfristig ins Wasser. Valentin hat doch keine Lust, vor den Traualtar zu treten. Ich kann es dem jungen Mann nicht verdenken. Schließlich heißt es: Drum prüfe, wer sich ewig bindet. Und wer acht Jahre alt ist, hat ja zum Glück dafür auch noch ewig Zeit.