In China ist eben alles größer, eindrucksvoller. Der Drang in die Städte, die Staus, der Smog. Und auch der Druck der Regierung. Um 3,5 Millionen Verbrenner auf den Markt bringen zu dürfen, muss man als Hersteller ab 2019 bereits zehn Prozent als Credits in Form von E-Mobilen sammeln. Und jedes Jahr werden es zwei Prozent mehr. Plug-In-Hybride zählen doppelt, reine Akku-Autos vierfach, solche mit mehr als 250 Kilometern Reichweite fünffach. Noch in diesem Jahr kommt daher eine Plug-In-Version des Tiguan, dazu ein Batterie-Bora. Ab 2020 startet dann auch in der Volksrepublik die elektrische I.D.-Familie.
Wer am Geschäft teilhaben will, darf aber nicht einfach nur liefern. Er muss gemeinsame Sache mit den Chinesen machen und vor Ort bauen. Zumindest noch bis 2022. VW pflegt diese Joint-Venture länger als jeder Mitbewerber. Vor mehr als 30 Jahren rollte in Shanghai der erste Santana vom Band. Seither hat die Marke mit ihren Partnern SAIC und FAW mehr als 27 Millionen Autos verkauft – 3,2 Millionen allein 2017. Mit 13 Prozent Marktanteil ist VW mit Abstand führend.
Und hat umgedacht: Weil derartige Riesenmärkte von Wolfsburg aus kaum mehr klug zu steuern ist, übertrug der Konzern Verantwortungen an Regionen. Die Volkswagen Group China ist damit für das gesamte Geschäft selbst verantwortlich – bis hin zu Entscheidungen über die Modell-palette.
Mehr als 20 Autos sind das derzeit, darunter eine Vielzahl speziell entwickelter Fahrzeuge wie der Teramont, der Phideon oder der Lamando. Heute produziert Volkswagen an 19 Standorten im ganzen Land. Und dort wird man gut zu tun bekommen. Bis 2020 will VW die Kollektion vollständig erneuern und erweitern. Konkret heißt das: 38 Modelle – allein ein Dutzend davon sind SUV. Der Touareg ist erst der Anfang…