Eigener Inhalt Kia kombiniert Mild-Hybride mit "kluger" Kupplung

Wolfgang Plank

Kia hat für seine wachsende Mildhybrid-Palette ein neues intelligentes Schaltgetriebe (iMT) entwickelt. Als weltweit erster Hersteller kombinieren die Koreaner 48-Volt-Technologie und ein Getriebe mit elektronisch gesteuerter Kupplung.

 
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Damit unterstreiche das Unternehmen seine Ambitionen, die Elektrifizierung des Antriebs in allen Preisklassen voranzutreiben, heißt es.

Das iMT spare Sprit und biete zugleich den Fahrspaß eines herkömmlichen Schaltgetriebes, sagt Kia. Zum Einsatz kommt die neue Technologie zunächst bei den neuen 48-Volt-Diesel-Modellen der gesamten Ceed-Familie. Im überarbeiteten Kia Rio ist das iMT mit einem Ein-Liter-Turbobenziner kombiniert.

Durch das Zusammenwirken der Kupplung mit 48-Volt-Startergenerator, der die Funktionen eines Elektromotors und einer Lichtmaschine kombiniert, kann das iMT den Motor schon beim Ausrollen des Fahrzeugs ("Coasting") abschalten – deutlich früher als bei herkömmlichen 12-Volt-Start-Stopp-Systemen. Darüber hinaus erlaubt die Technologie bis zu Tempo 125 auch während der Fahrt kurze Coasting-Phasen. Verbrauch und CO2-Ausstoß reduzieren sich um rund drei Prozent.

Nimmt man den Fuß vom Gaspedal, öffnet das iMT die Kupplung und schaltet den Verbrennungsmotor ab, wobei der gewählte Gang eingelegt bleibt. Das Fahrzeug "segelt" und kann die kinetische Energie optimal nutzen. Betätigt der Fahrer die Bremse oder das Gaspedal, springt der Motor wieder an und setzt seine Arbeit in diesem Gang fort – durch Batterie und Startergenerator in der optimalen Drehzahl. Tritt der Fahrer hingegen auf die Kupplung, oder ist die Geschwindigkeit zu niedrig für den aktuell gewählten Gang, startet der Motor im Leerlauf.

Trotz der "Clutch-by-wire"-Kupplung bleibt das für manuelle Getriebe typische Schaltgefühl. Das Kupplungspedal bietet allerdings einen feineren Druckpunkt und damit eine noch bessere Kontrolle.

Entwickelt wurde das neue iMT in Rüsselsheim, dem europäischen Entwicklungszentrum der Hyundai Motor Group, zu der auch Kia gehört. "Wir suchen ständig nach neuen Wegen, um Effizienz und Leistung zu verbessern", sagt Michael Winkler, Leiter der Abteilung Antrieb. "Auch wenn Automatik- oder Doppelkupplungsgetriebe in vielen Fällen die passenden Lösungen sind – gerade bei europäischen Fahrern ist die Handschaltung immer noch sehr beliebt."

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