Eigener Inhalt Lexus: Frisches aus der Stromer-Nische

Wolfgang Plank
Der Crossover NX 300h und der Kompakte CT 200h Quelle: Unbekannt

Es ist nicht so, dass sie gleich Sonderschichten einlegen müssten - doch etwas Rückenwind spüren sie bei Lexus schon, je länger hierzulande die Debatte um Diesel-Fahrverbote und ähnliche Restriktionen anhält. Mit 90 Prozent fährt Toyotas Nobel-Tochter in Sachen Hybrid-Quote schließlich einsam vorneweg.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Genau das stimmt die Truppe um Deutschland-Chef Heiko Twellmann zuversichtlich, bis zum Jahr 2020 knapp doppelt so viele wie die derzeit eher überschaubaren 2800 Autos pro Jahr an den Mann oder die Frau bringen zu können. Premium-Anspruch und Nachhaltigkeit seien ja durchaus vereinbar, heißt es.

Damit der Plan funktioniert, hat Lexus zwei Doppelherz-Modelle an die Box beordert und aufgehübscht: den Crossover NX 300h und den Kompakten CT 200h.

Außen haben es die Designer bei Überarbeitungen im Detail belassen. Neu sind beim NX Frontpartie, LED-Scheinwerfer, Rückleuchten sowie die sequenziellen Blinker. Innen gibt es ein größeres Multimedia-Display, ein überarbeitetes Bedienfeld und neue Farben für Polster und Verkleidungen.

Deutlich mehr hat sich in Sachen Technik getan. Für die gesamte Baureihe steht nun das Lexus Safety System+ zur Verfügung. Serienmäßig oder als Option für 790 Euro Aufpreis. Damit bremst der NX bei Gefahr, hält artig Spur, Tempo und Abstand und erkennt Verkehrszeichen.

Auch am Fahrwerk haben die Ingenieure gearbeitet und den NX etwas weniger wankelmütig gemacht. Trotzdem ist Komfort auch weiterhin der Maßstab. Wer eher ungern sänftig unterwegs ist, sollte den Drehregler für die Dämpfer-Reaktionen besser auf Stellung "Sport S+" arretieren. Dann kommt man
mit den 1,8 Tonnen einigermaßen lotrecht durch die Kurven.

Allerdings ist der NX 300h auch nicht für schnelle Rundenzeiten gebaut, sondern für höchst entspanntes Fortkommen. Ins Werk gesetzt wird das mit einer Gesamtleistung von 197 PS. Dazu treiben ein 2,5-Liter-Benziner (155 PS) im sparsamen Atkinson-Zyklus plus ein Elektromotor (143 PS) die Vorderachse an – bei der Allrad-Variante leitet ein zusätzlicher E-Motor mit 68 PS die notwendige Kraft aus dem Hochvolt-Speicher an die Hinterachse. An der Steckdose laden lässt sich der Akku nicht, weshalb die rein elektrische Fahrt auf zwei bis drei Kilometer beschränkt bleibt. Dafür fällt er kleiner und leichter aus als bei einem Plug-In-Hybriden.

Gepaart ist das Doppelherz-Mobil weiterhin mit einem kettengliedrigen CVT-Getriebe, das angenehm stufenlos akzeleriert, vom Spurten aber trotz Schaltwippen eher wenig hält. Dann lieber in aller Ruhe genießen und angenehm geschirmt gegen den Lärm der Straße dahingleiten. Ab 41 250 Euro werden für zwei getriebene Räder fällig, 1700 Euro mehr, falls es alle vier sein sollen.

Auch dem CT 200h hat Lexus neben ein paar Retuschen einen größeren Bildschirm sowie das Safety System+ spendiert. Vor allem aber verfügt er nun über eine deutlich steifere Karosserie und eine direktere Lenkung. Das ergibt in der Summe einen guten Kompromiss aus Komfort und Handling.

Zu den 99 PS aus dem Motor mit Kolben gesellen sich 82 aus einem mit Wicklung. Macht zusammen 136 PS. Das reicht für Tempo 100 in 10,3 Sekunden und maximal 180 Stundenkilometer. Die Ausstattungslinie "F Sport" zeichnet sich durch noch straffere Federn aus, im Innenraum kommen Aluminium-Pedale sowie Leder an Lenkrad und Schalthebel dazu. Die Preise für den CT 200h starten unverändert bei 26950 Euro.

So oder so bekommt man serienmäßig zu jedem Lexus eine ordentliche Portion Exklusivität. Schon weil man seinesgleichen eben nicht an jeder zweiten Kreuzung begegnet.

Bilder