Eigener Inhalt Mazda C-3: Der ganz eigene Weg

Wolfgang Plank

Es ist noch immer der Markt schlechthin: Was irgendwie nach Gelände aussieht, verkauft sich wie geschnitten Brot. Egal wie groß. Wer mit dem CX-5 in der Mitte punktet, hat Mazda sich 2015 gedacht, kann auch eins tiefer reüssieren. Flugs den CX-3 entworfen - schon bekamen Opel Mokka, Nissan Juke, Fiat 500x oder Renault Captur mächtig Konkurrenz. Vor allem deshalb, weil es den Mazda, anders als viele Lifestyle-Hochbeiner, tatsächlich mit Allrad gibt.

 
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Für seine zweite Lebensphase haben sie den Kompakt-Kraxler nun an die Box beordert. Nase gepudert, neue Lampen bis hinauf zum LED-Matrix-Licht, mehr Schallschutz und obendrein diversen Zierrat.

Natürlich rollt auch der neue CX-3 im Mazda-typischen Kodo-Design. Das kann man fernöstlich zelebrieren – oder einfach schick finden. Für einen nur 4,28 Meter kurzen Wagen geht es innen erstaunlich großzügig zu. Vorne ist üppig Platz in gut konturierten Sitzen, hinten reicht es für entspanntes Reisen, sofern man kein Riese ist. Und: Weil der Handbremshebel einer Hydraulik gewichen ist, gibt’s vorne jetzt eine richtige Mittelkonsole mit Ablagen und sogar einer Armlehne.

Der größte Umbau fand unter der Haube statt. Dort werkeln Benziner mit 121 PS (Frontantrieb) oder 150 PS (Allrad). Durch höhere Einspritzdrücke, neue Kolbenböden und pfiffige Turbulenzen haben die Ingenieure die Zwei-Liter-Motoren so hingetüftelt, dass es für die schärfste Abgas-Norm auch ohne Partikel-Filter reicht. Wer keine zwei getriebenen Achsen braucht, kann übrigens gut mit der schwächeren Version leben.

Der von 1,5 auf 1,8 Liter Hubraum vergrößerte Diesel leistet 115 PS, fährt sich deutlich spritziger, als die vermuten lassen und schnurrt obendrein angenehm leise, weil gekerbte und deshalb schwingende Kolbenbolzen kaum Nageln aufkommen lassen. Für Euro 6d-Temp geht Mazda auch hier einen ganz eigenen Weg. Weniger Verdichtung, kühlere Temperaturen im Brennraum – schon kann man sich die AdBlue-Einspritzung sparen. Und das Totenglöckchen läuten sie in Japan schon gar nicht. Im Gegenteil: Mazda arbeitet an einer neuen Generation von Selbstzündern.

Den Diesel bietet Mazda in der Allrad-Version nur mit Sechs-Gang-Schaltgetriebe, als Frontantrieb wahlweise mit einem Sechs-Stufen-Wandler, der seinen Job im Normalbetrieb ordentlich erledigt, im Sport-Modus jedoch gelegentlich zu unnötiger Hektik neigt. Das Räderwerk der Benziner sortiert sich je nach Wunsch von Hand oder automatisch.

Bewegen lässt sich der neue CX-3 noch einen Tick sportlicher als früher. Das straffer abgestimmte Fahrwerk meistert auch schnelle Kurvenfolgen problemlos, die präzise Lenkung trägt das Ihre ebenso bei wie das serienmäßige "G-Vectoring". Eine Art künstliches Anbremsen, durch das am Kurveneingang mehr Gewicht auf der Vorderachse lastet. Das sorgt für Grip, Traktion – und Freude.

Serienmäßig an Bord sind die üblichen Helfer, auf Wunsch gibt es Beistand bei Spurtreue und Notbremsung, einen Tempomaten, der auf Abstand achtet, sowie einen Stau-Assistenten.

Für 17 990 Euro öffnet sich die Tür zum 121 PS starken CX-3 mit Frontantrieb. Ein Angebot für Sparfüchse, der typische Mazda-Kunde steigt deutlich höher ein. Für den Diesel muss man mindestens 22 290 Euro ausgeben, der Allrad-Benziner kostet ab 25 290 Euro. Und manchmal machen zwei getriebene Achsen halt den Unterschied.

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