Eigener Inhalt Mitsubishi Eclipse Cross: Echt schräger Hoffnungsträger

Wolfgang Plank

Ein bisschen muss man fast Mitleid haben. Da gibt es Menschen, die seit fünf Jahren bei Mitsubishi arbeiten - und keine Vorstellung eines neuen Autos erlebten. Obwohl die Japaner mit Renault/Nissan die weltweit absatzstärkste Auto-Allianz bilden. Nun soll Schluss sein mit derlei Düsternis. Warum der Hoffnungsträger aber ausgerechnet Eclipse heißt - und also Finsternis - erschließt sich wohl nur Marketing-Strategen.

 
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Anleihen beim gleichnamigen Sportcoupé der 1990er-Jahre gibt es nämlich kaum. Den Aufbruch markieren soll – wenig überraschend in dieser Zeit – ein Kompakt-SUV. Eine etwas späte Einsicht. Schließlich waren unter den drei Rauten schon Geländegänger im Angebot, als Sportnützlinge noch nicht mal ansatzweise ein Trend waren. Aber erst jetzt schließt sich die Lücke zwischen Outlander und ASX.

Um diesen Rückstand ein wenig aufzuholen, hat Mitsubishi den Eclipse Cross betont auffällig gezeichnet. Vor allem das Heck ist im Wortsinn schräg geraten. Und ja: So viel Courage hat echte Anerkennung verdient. Finster jedenfalls sieht anders aus.

Zumal man trotz kühner Linie auch hinten auskömmlich sitzt, und die vom Lichtband dividierte Heckscheibe rückblickend betrachtet mehr Durchblick bietet als manch einteiliger Sehschlitz. Nur beim Einsteigen muss man achtern das Haupt ein wenig senken – als kleine Verbeugung vor dem Design.

Ganz so mutig geht’s innen nicht weiter. Womöglich hätte die treue Kundschaft noch mehr Umsturz auch nicht verziehen. So gibt es neben schicken Applikationen, schön Umschäumtem und der üblichen Assistenz zwar Touchscreen und Head-up-Display – aber eben auch Schalter wie Bauklötzchen. Dafür lässt sich die Rückbank 20 Zentimeter verschieben und gibt zwischen 360 und 485 Liter Laderaum frei. Mit umgeklappter Lehne sind es 1159.

Wenn der Eclipse Cross (ab 21 990 Euro) dieser Tage im Schaufenster steht, muss man nicht lange grübeln. In Bewegung bringt den 4,40 Meter langen Viertürer ein neuer 1,5-Liter-Benziner mit 163 PS. Das war’s. Wählen kann man beim Frontantrieb zwischen Schaltgetriebe und Automatik. Die Allrad-Version mit Torque-Vectoring-Technik aus der Rallye-Ikone Lancer Evo ist stets mit einem CVT-Getriebe gepaart.

Der Motor erledigt seinen Job höchst ordentlich. Immerhin muss er 1,5 Tonnen in Schwung halten. Überraschend gut arbeitet das eigentlich als Spaßbremse verschriene Glieder-Getriebe, weil ihm die Ingenieure acht Stufen an die Kette gelegt haben, so dass Drehzahl tatsächlich in Vortrieb übergeht. Das Fahrwerk hält den Eclipse in schnellen Kurven schön im Lot und bewahrt trotzdem ausreichend Komfort für die gemütliche Fahrt.

Im Herbst folgt ein 2,2-Liter-Diesel mit 150 PS, Allrad und achtstufigem Wandler – und 2019 irgendetwas Elektrifiziertes. Wirbt Mitsubishi doch damit, bei Plug-In-Hybriden Nummer drei in Deutschland zu sein. Auch das ist in diesen Zeiten alles andere als finster.

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