Eigener Inhalt Opel Grandland Ultimate: Mehr von allem

Wolfgang Plank

Bei Opel nennen sie ihn den Angreifer. Schließlich soll der Grandland X die Offensive der neuen Modelle weitertragen. Weil sie in Rüsselsheim endlich wieder wegen ihrer Autos im Gespräch sein wollen und eben nicht mehr wegen der Zukunft ihrer Firma. Und es sieht nicht schlecht aus. Bezogen auf den Absatz der ersten beiden Monate ist die Marke mit dem Blitz so gut gestartet wie seit zehn Jahren nicht mehr.

 
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Ausgerechnet die neue deutsch-französische Achse erweist sich da als starker Antrieb. Immerhin 30 Prozent der Verkäufe stammen von der X-Familie aus Crossland, Mokka – und eben dem Grandland, der von derselben Plattform rollt, auf der auch der Peugeot 3008 gebaut wird. Der wurde 2017 zum "Car of the Year" gewählt – als erstes SUV überhaupt. Und obendrein wächst das Segment der leicht erhöhten und kunststoffbeplankten City-Allzwecker schier unaufhörlich.

Vor allem aber spüren sie bei Opel einen Trend zur hochwertigen Ausstattung. Wenn schon eigenes Auto, dann mit ordentlich Extras, lautet immer öfter die Käufer-Devise. Und darum bieten die Rüsselsheimer nun mehr von allem. Zum einen die "Ultimate"-Linie, in der von der sensorgesteuerten Heckklappe über 19-Zöller und Rundum-Kamera bis zum Park-Assistenten und dem neuesten Navi kaum noch ein Wunsch unerfüllt bleibt – und auch einen deutlich kräftigeren Motor.

Bislang nämlich war bei 130 PS Schluss und das ist bei knapp 1,6 Tonnen Auto kein Fall für permanenten Tempo-Rausch. Der neue Zwei-Liter-Diesel mit 177 PS und 400 Nm Drehmoment agiert da deutlich souveräner, vor allem aber macht er den Grandland X mit zwei Tonnen Anhängelast auch als Zugfahrzeug interessant.

Kombiniert ist das Aggregat ab Werk mit einer Acht-Stufen-Automatik, die so auch im Flaggschiff Insignia verbaut ist und später im Jahr ebenso für den neuen 180 PS starken Top-Benziner des Grandland X verfügbar sein wird. Trotzdem macht uns Opels großes SUV auch weiterhin ein X für ein A vor – für Allrad nämlich, den es trotz der rustikalen Anmutung mit angedeutetem Unterfahrschutz erst 2019 geben wird, wenn in der Plug-In-Version dann ein zusätzlicher Elektromotor an der Hinterachse
arbeitet.

Ansonsten punktet Opels Jüngster mit erhöhter Sitzposition und bei 4,48 Metern Länge mit viel Luftigkeit auch in zweiter Reihe. Umso mehr, wenn man die Überkopf-Verglasung wählt. Dazu kommt, wie bei Opel gewohnt, ein übersichtlich gestaltetes Cockpit. Ins Gepäckfach passen 514 Liter, bei umgeklappten Rücklehnen sind es mehr als 1,65 Kubikmeter.

Zur Freude der Fans ist der Grandland X mit seinem wuchtigen Heck aber nicht einfach nur ein 3008 mit Blitz, sondern eher so etwas wie ein Opel mit ordentlich Löwe und etwas Doppelwinkel. Mit einem Dach, das zu schweben scheint. Wobei die verkleidete C-Säule natürlich ein nicht ganz billiger Trick ist – aber ein schicker eben auch.

Der Einstieg in die "Ultimate"-Linie beginnt bei 34 240 Euro. Wer den großen Diesel möchte, muss mindestens 37 320 Euro ausgeben und für die Kombination aus beidem ruft Opel 42 610 Euro auf. Dafür sind dann Assistenten an Bord, die Spur halten und Verkehrsschilder erkennen, vor Müdigkeit warnen, Gefahr im toten Winkel sehen und zur Not bremsen. Voll-LED-Scheinwerfer und beheizbare Frontscheibe gibt’s obendrauf.

Und wem der große Diesel vielleicht doch ein bisschen zu groß ist – demnächst kommt auch ein 1,5-Liter mit 100 und 130 PS. Auch damit dürfte der Angreifer noch ordentlich in Schwung bleiben.

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