Eigener Inhalt Peugeot 308: Der Löwe zeigt Krallen

Wolfgang Plank
 Quelle: Unbekannt

Auch beim Auto gilt: Erfolg macht sexy. Der Peugeot 3008 ist eben erst zum "Car of the Year" gewählt worden - als erstes SUV überhaupt. Was also läge für die Franzosen näher, als ihr Kompakt-Modell 308 ein wenig anzugleichen? Und zwar optisch und technisch.

 
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Entsprechend selbstbewusst präsentiert der Golf-Konkurrent seine neue Nase, trägt den Löwen nun deutlich sichtbar im Grill statt auf der Haube und zeigt in den Heckleuchten die markentypischen Krallen. Die Botschaft lautet unmissverständlich: Kommt nur. Ich warte schon auf euch.

Womöglich ist es auch ein Signal an alle, die den Diesel so gerne zum Altmetall packen würden. In Sochaux jedenfalls hat der Öl-Brenner noch eine Heimstatt. Peugeot wirbt damit, dass die Abgase mit nah am Motor verbauten Partikelfiltern und modernsten SCR-Katalysatoren gereinigt würden. Damit gehöre man zu den ersten Marken, die bereits jetzt die künftige und deutlich strengere Norm Euro 6c erfüllen.

Zum Marktstart Anfang September wartet der 1,6-Liter-Selbstzünder mit 100 und 120 PS sowie ordentlichen Fahrleistungen auf, eine nagelneue Version mit 130 PS wird in Kürze nachgereicht. Für mehr Durchzug sorgt der Zwei-Liter-Motor mit 150 PS. Und wer’s noch souveräner schätzt – zum Jahresende kommt Diesel-Freude pur: mit 180 PS und neuer Acht-Stufen-Automatik als 308 GT. Für den schnellen Eingriff von Hand gibt’s serienmäßig Schaltwippen am Lenkrad. Der Abgesang auf eine Technologie sieht anders aus.

Basis bei den Benzinern ist ein 1,2 Liter-Dreizylinder mit Partikelfilter, der 110 und 130 PS leistet. Vor allem letzterer erledigt seinen Job auch bergauf überraschend souverän. Als GT-Version wartet hier ein Zwei-Liter mit 205 PS – und on top lockt ein 308 GTI mit 270 PS, Sportsitzen, größeren Bremsen, Sperrdifferenzial und 19-Zoll-Rädern. Eine eindeutige Ansage in Richtung Wolfsburg.

Egal für welchen Vortrieb man sich letztlich entscheidet – das Fahrwerk hält gute Balance zwischen Komfort und Sportlichkeit, die Lenkung dürfte allerdings ein wenig direkter reagieren. Schick: Als Fahrer muss man den Blick kaum von der Straße wenden. Auch im 308 setzt Peugeot auf das i-Cockpit: kleines, tief sitzendes Lenkrad und oben, weit über dem doppelt abgeflachten Kranz, das Display. Gewöhnungsbedürftig ist allerdings die gegenläufige Anzeige von Tacho und Drehzahlmesser. Schalter finden sich kaum noch. Gesteuert wird über einen Touchscreen, der über der Mittelkonsole thront.

Die neuen Assistenzsysteme übernimmt der 308 ebenfalls vom erfolgreichen 3008. Bereits in der Basis-Version wachen Kamera-Augen und Radar-Sensoren über die Spur, erkennen Verkehrszeichen und warnen bei Crash-Gefahr. Gegen Aufpreis halten sie zudem Abstand, bringen den Wagen auf Kurs, äugen in den toten Winkel, helfen beim Parken und bremsen sogar bis zum Stillstand.

Höherpositionierung der Marke nennen sie diese Art technischer Aufrüstung bei Peugeot und meinen damit eher keinen Angriff Richtung Premium – wohl aber den Trend zu immer hochwertigerer Ausstattung. Das gilt auch für die Einbindung von Smartphones über Mirrorlink, Android Auto oder Apple Carplay. Und auf Wunsch lässt sich die neue 3D-Navigation über Sprachbefehle steuern.

Zu haben ist der neue Peugeot 308 ab 18 700 Euro. Der Diesel startet bei 20 750 Euro, der GT bei 30 600 Euro. Die Kombi-Versionen kosten zwischen 900 und 1100 Euro Aufpreis. Damit kann man dann 610 statt 420 Liter einpacken, bei umgelegter Rückbank 1660 statt 1228. Für den GTI muss man
dann allerdings schon 35 350 Euro anlegen. Scharfe Kralle kostet halt.

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