Coburg - Aufgrund des, so Augenzeugen, "katastrophalen Wetters mit Nieselregen und Nebel" konnte die Maschine nicht aufsetzen und startete durch. Kurz hinter der Landebahn stürzte die Maschine in ein Waldstück am Bausenberg zwischen den Coburger Stadtteilen Cortendorf und Rögen. Für die drei Insassen, einen 48-jährigen Coburger Versicherungsunternehmer, seine 31-jährige Partnerin aus dem Landkreis Coburg und den 58-jährigen Piloten aus dem Landkreis Fürth im Bayern, kam jede Hilfe zu spät. Sie starben in dem Flugzeugwrack.

Wer am Steuer der Maschine saß, die am Morgen in Hamburg gestartet war, war am Samstag noch unklar. Warum sie Coburg anflog, ist bislang ebenfalls unklar. "Bei einem solchen Wetter weicht man normalerweise auf Flugplätze wie Nürnberg oder Erfurt aus", sagte ein Pilot, der sich während des Unglücks auf der Brandensteinsebene aufhielt, der Neuen Presse. Eigentümer der Piper Seneca war der Versicherungsunternehmer. Er unterhält seit 1. Oktober dieses Jahres eine Filiale in Hamburg. Der Versicherungsmakler war vielen Coburgern bekannt, unter anderem als erfolgreicher Turniertänzer. So war er beispielsweise heuer auf dem Schlossplatzfest aufgetreten.

Die Unfallstelle im Bausenberg war am Samstag weiträumig abgesperrt. Im Einsatz waren das Rote Kreuz Coburg, die Freiwillige Feuerwehr Coburg und das Technische Hilfswerk. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Notfallseelsorge betreuten Angehörige und Rettungskräfte. Zum Einbruch der Dunkelheit leuchtete das THW Coburg die Unfallstelle aus. Ein Hubschrauber des SAR-Dienstes der Bundeswehr, der im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums im Notfall nach vermissten und abgestürzten Luftfahrzeugen sucht, wurde nach Coburg gerufen. Die Bundeswehr-Spezialisten sicherten das abgestürzte Flugzeug, um beispielsweise die Entstehung eines Brandes zu verhindern und somit die Rettungskräfte abzusichern. Auch ein Sachverständiger der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung, Braunschweig, wurde nach Coburg gerufen.

Ein 47-Jähriger aus Dörfles-Esbach war zufällig Ohrenzeuge des entsetzlichen Unglücks. Er befand sich um 11.10 Uhr mit seiner Ehefrau auf dem Balkon seiner Wohnung in der Alten Ziegelei: "Aus Richtung Bausenberg haben wir einen Motor ganz kurz laut aufheulen gehört. Wir haben sofort an ein Flugzeug gedacht, aber der ganze Bausenberg lag in dichtem Nebel." Man habe nichts sehen können, aber kurz nach dem Aufheulen einen dumpfen Schlag gehört. "Es war irgendwie wie bei einem Autounfall: Erst quietschen die Bremsen und dann knallt es", sagte der 47-Jährige der NP.