Der Zirkus Krone vermutet Tierschützer hinter der Aktion. Zur Ergreifung der Täter setzt er eine Belohnung aus.
Coburg - "Abgesagt wegen Tierquälerei" ist eine der Aussagen, die auf etwa DIN A 4 großen Zetteln über die Plakate des Cirkus Krone geklebt wurden. Unbekannte haben in der Nacht zum Freitag zahlreiche der großflächigen Transparente beklebt, mit Farbe wurde die Telefonnummer zur Ticketbestellung unkenntlich gemacht.
"Das ist kriminell und eine Sachbeschädigung. Wir erstatten natürlich Anzeige", sagt Dr. Susanne Matzenau, Pressesprecherin vom Cirkus Krone auf Nachfrage der Neuen Presse . Sie berichtet, dass es im vergangenen Jahr in anderen Städten zu einer Reihe ähnlicher Aktionen gekommen ist, heuer ist es erst der zweite Vorfall. "Wir hatten schon Schäden im vierstelligen Bereich, da wurden Plakate massiv zerstört", so Matzenau. Sie bedauert, das offenbar "eine kleine Gruppe Tierschützer" auf dem Rücken der Vierbeiner kriminelle Aktivitäten ausführt.
"Der Cirkus ist eine der schönsten Sachen der Welt und bringt Freude für Groß und Klein in allen Ländern", sagt sie. Umfragen hätten ergeben, dass über 80 Prozent der Menschen Tiere im Cirkus sehen wollen. Damit es ihnen gut geht, gibt es strenge gesetzliche Vorgaben, die in den Leitlinien für Tierhaltung festgeschrieben werden. Zudem werde der Cirkus an jedem neuen Standort vom Amtstierarzt kontrolliert. "Da gab es in den zurückliegenden Jahren nie Beschwerden", so Matzenau. Sie ruft dazu auf, Beobachtungen, die im Zusammenhang mit den beschädigten Plakaten stehen, an der Zirkuskasse zu melden. Zur Ergreifung der Täter hat Circus Krone eine Belohnung von 500 Euro ausgesetzt.
Auch die Coburger Polizei ist über die Vorfälle informiert. "Das ist eine Sachbeschädigung und wenn Anzeige erstattet wird, ermitteln wir", erklärt Wolfgang Grotta von der Polizeiinspektion Coburg. Derzeit steht die Polizei seinen Angaben zufolge im Gespräch mit dem Cirkus, eine Anzeige lag am Freitagmittag jedoch noch nicht vor. Eine ähnliche Beschädigung von Zirkusplakaten sei in den vergangenen Jahren in Coburg noch nicht passiert, so Grotta. Auch er bittet Zeugen, sich bei der Polizei zu melden.
