Sonnefeld/ Bad Rodach - Die Zeit hat Ecken angefressen, Knicke vertieft und die ehemals blaue Tinte braun werden lassen. Als Anna Birnstiel im April 1851 zur Feder griff, um ihrem Großvater Gottfried Wirsing in Rodach zu schreiben, birgt ihre Handschrift brisante Nachrichten. "Innigstgeliebter Großvater", so beginnt die junge Frau den Brief und teilt dann die Neuigkeiten mit: Die Schwester Floretta sei recht überstürzt mit ihrem Verlobten nach Amerika ausgewandert, für einen persönlichen Abschied vom Großvater in Rodach sei keine Zeit gewesen.