Coburg Alle wollen mehr Schulbusse

Norbert Klüglein
In den Schulbussen kann kein Abstand gehalten werden. Coburger Stadträte fordern deshalb die SÜC auf, weitere Busse anzumieten. Foto: Stefan Sauer/dpa Quelle: Unbekannt

Nur auf einen konkreten Antrag können sich die Coburger Stadträte nicht einigen. So bleibt es bei dem Versprechen der SÜC, alles Machbare zu tun.

 
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Coburg - Die Coburger Stadträte wollen zwar, dass im Schülerverkehr in Zukunft mehr Busse eingesetzt werden. Auf die Formulierung eines konkreten Antrags, konnten sie sich am Donnerstag nicht einigen. Deshalb wurde am Ende einer langen Diskussion nichts beschlossen. Oberbürgermeister Dominik Sauerteig sicherte jedoch zu, dass die Städtischen Werke alles tun werden, um weitere Fahrer und Busse zu akquirieren.

Auslöser der Debatte war der Eilantrag von Dr. Klaus Klumpers (ÖDP). Darin fordert er vom Verkehrsbetrieb der Städtischen Werke, die Zahl der im Schülerverkehr eingesetzten Busse zu verdoppeln und notfalls zu verdreifachen, damit besser Abstand gehalten werden könne und die Aerosolbelastung sinkt. Raimund Angermüller, der Leiter des Verkehrsbetriebs, wies darauf hin, dass schon jetzt viel getan werde, um die Situation in den Schulbussen zu verbessern. So würden die Fahrzeuge beispielsweise regelmäßig desinfiziert und ein Sicherheitsdienst achte auf die Einhaltung der Maskenpflicht. Angermüller konnte aber nicht versprechen, in Zukunft 60 statt wie bisher 34 Busse im Schülerverkehr einzusetzen. So viele Kapazitäten stünden am Markt einfach nicht zur Verfügung. Es sei lediglich gelungen, drei zusätzliche Busse von privaten Unternehmen anzumieten und vier eigene wieder flottzumachen. "Damit sind es sieben Busse, die wir zusätzlich im Schülerverkehr einsetzten können", sagte Angermüller.

Wie viele passen hinein?

Seiner Meinung nach müsse man nicht nur über die Zahl der Fahrzeuge diskutieren, sondern auch darüber, wann ein Bus voll sei. Das sähen besorgte Eltern und Busfahrer gelegentlich unterschiedlich. Vor Corona konnten laut Angermüller maximal 85 bis 90 Schüler in einem Bus transportiert werden. Unter Pandemiebedingungen sei das natürlich nicht ideal. Da von bayerischen Ministerien keine Richtwerte zu erhalten wären, schlug Angermüller vor, mit 50 bis 55 Kindern pro Bus zu kalkulieren. Für die nasskalte Jahreszeit prophezeite der Leiter des Verkehrsbetriebs allerdings eine zunehmende Nachfrage nach dem Schulbus. Deshalb kündigte er schon mal vorsichtshalber an: "Wenn der Bus wirklich voll ist, erlauben wir uns die eine oder andere Haltestelle nicht mehr anzufahren." Ferner bat Angermüller erwachsene Fahrgäste, den Schülerverkehr zu meiden.

Angesichts der Bemühungen der Städtischen Werke, schlug Oberbürgermeister Dominik Sauerteig Dr. Klaus Klumpers vor, seinen Antrag zurückzunehmen. "Wir sind ja schon dran." Das wollte der ÖDP-Stadtrat allerdings nicht hören. "So- lange wir nicht den gesamten Markt nach Zusatzbussen abgegrast haben, sollen wir nicht nachlassen", sagte Klumpers. Daraufhin wollte der OB den Antrag in den Geschäftsgang verweisen. Das verhinderte dann CSB-Stadtrat Gerhard Amend: "Der Antrag ist abstimmungsreif."

Starkes Signal senden

In der darauf folgenden Diskussion konnten sich die Stadträte aber nicht auf einen konkreten Text für einen Antrag einigen. Ina Sinterhauf (Grüne) machte beispielsweise deutlich, dass Elterntaxis nicht die Lösung sein könnten: "Wir sollten ein starkes Signal senden, dass wir mehr Busse haben und in die ÖPNV investieren wollen". CSB-Stadtrat Christian Müller nannte den Antrag von Klaus Klumpers "ein Ungetüm" und prophezeite, dass "die Pandemie vorüber ist, bis alle Gremien zugestimmt haben". Deshalb schlug Müller vor, den Antrag von Klumpers abzulehnen und auf die Strategie des OB zu vertrauen. Das fand aber auch keine Mehrheit. Genauso wenig wie der Vorstoß von Kurt Knoch (Junge Coburger), der den Oberbürgermeister beauftragen wollte "für eine eindeutige Erhöhung der Schulbusplätze zu sorgen." Am Ende blieb es bei der von OB Sauerteig geforderten Ablehnung von Klumpers Antrag.

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