Coburg "Ambulant vor stationär"

Sie stehen künftig den Bewohnern am Max-Böhme-Ring mit Rat und Tat zur Seite: Barbara Reißmann (links) und Gaby Storzer. Foto: Henning Rosenbusch

Es geht voran mit der Senioren-Wohnanlage auf der Bertelsdorfer Höhe. Nun ist auch das neue ASB-Quartiersbüro vor Ort fertig.

 
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Coburg - Er müsse aufpassen, nicht in seine alte Rolle zurückzufallen. Coburgs Ex-Oberbürgermeister Norbert Tessmer heimste gleich einmal ein paar Lacher ein bei der Eröffnung des neuen ASB-Quartiersbüros auf der Bertelsdorfer Höhe. Immerhin habe das Thema im Mittelpunkt seines dienstlichen Leben gestanden, so der ehemalige Sozialreferent, der als stellvertretender Landesvorsitzender des Arbeiter-Samariter-Bundes in den Max-Böhme-Ring 3 gekommen war.

Das Service-Center ist Teil der dort entstehenden neuen Senioren-Wohnanlage, deren Bau schon mehr als halb fertig ist: Von insgesamt 85 Einheiten sind 58 bereits finalisiert, von denen ein Teil auch schon bezogen ist. Bauabschnitt zwei soll im November abgeschlossen sein.

Hinter dem Konzept des betreuten Wohnens steckt, dass Senioren weiter ein selbstbestimmtes und individuelles Leben in der eigenen beziehungsweise angemieteten Wohnung ermöglicht werden soll. Die Bewohner definieren den Grad der Betreuung selbst. Unterstützung erhalten sie lediglich bei Bedarf - etwa in Form einer Haushaltshilfe oder eines Fahrdienstes.

Das nun eingeweihte Quartiersbüro ergänzt das Angebot. Geleitet wird es künftig von Gaby Storzer und Barbara Reißmann. Die beiden Betreuerinnen sind unter der Woche von 8 bis 18 Uhr vor Ort, sie dienen als Ansprechpartnerinnen in Fragen rund um das Älterwerden, sollen aber auch Veranstaltungen und Freizeitangebote organisieren. Sobald es die aktuelle Situation zulässt, soll immer mittwochs auch ein Kaffee-Nachmittag stattfinden.

"Ich stehe hier und heute an einem Erfolgsprojekt", sagte Thomas Nowak bei der Eröffnung, der den terminlich verhinderten Oberbürgermeister vertrat. Nowak erinnerte sich zurück an einen seiner ersten Termine überhaupt in seinem Amt: 2014 wohnte er auch schon der Einweihung der ASB-Anlage am Hahnfluss bei. Sein Credo: "Ambulant vor stationär".

Apropos Hahnfluss, das Wohnkonzept dort ähnelt dem am Max-Böhme-Ring sehr. Die Wohnungen auf der Lauterer Höhe sind ebenfalls zwischen 50 und 92 Quadratmeter groß, haben jeweils ein Kellerabteil, sind barrierefrei gebaut und mit einem Notrufsystem ausgestattet. Die Bewohner können die gemeinschaftliche Gartenanlage nutzen, genau wie einen Fitnessraum inklusive Wärmekabine. Eine Tiefgarage gibt es auch, sie bietet 63 Stellplätze.

Ex-OB Tessmer rückte das Projekt dann noch in einen größeren Zusammenhang für die zukünftige Entwicklung der Stadt Coburg insgesamt. Ein guter Wirtschaftsstandort benötige nunmal gute Rahmenbedingungen - und zwar "von der Wiege bis zur Bahre." db

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