Coburg Auf Umwegen ans Ziel

Straßen-Baumaßnahmen sind nötig und wichtig - und alle sind froh, wenn sie endlich fertig sind. Umwege, die Bürger aufgrund von Sperrungen nehmen müssen, haben wir hier zusammengestellt.

 
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Coburg - Bei rund einem Dutzend Baustellen im Landkreis gibt es heuer Behinderungen. Für das Jahr 2019 müssen die Verkehrsteilnehmer im Coburger Landkreis an diesen Stellen mit Unannehmlichkeiten rechnen:

Untersiemau Kreisverkehr

Für den Neubau des Kreisels und die Erschließung eines neuen Gewerbegebiets wird die Umgebung der "Netto-Kreuzung"von Juni bis Oktober 2019 voll gesperrt. Die Umleitung erfolgt über die B 4. Das Investitionsvolumen beträgt 1,6 Millionen Euro, wovon 800 000 Euro auf den Landkreis entfallen.

Ebersdorf Fußgängerunterführung CO 13

Grund für die Baustelle ist die Auflassung des Bahnübergangs in der Garnstadter Straße. Dieser letzte Bauabschnitt dauert noch bis Ende 2019. Die Sperrung besteht bereits seit November 2018. Das Investitionsvolumen beträgt 3,2 Millionen Euro (gesamte Baumaßnahme 22,7 Millionen). Die Umleitung erfolgt über die neue Umgehung Ebersdorf.

Gemünda Rodachbrücke CO 19

Ab 11. März wird die Brücke über die Rodach voll gesperrt. Sie wird ersetzt durch eine tragfähigere bis 40 Tonnen. Die Bauarbeiten dauern bis September. Umgeleitet wird über Weitramsdorf, Tambach (B303), Dietersdorf und Ummerstadt. Der Neubau kostet 650 000 Euro.

Bad Rodach Ortsdurchfahrt

Für den 1. Bauabschnitt wird die Heldritter Straße von August bis Ende 2019 voll gesperrt. Ausweichmöglichkeiten bestehen über die Straßen Am Stiegelein und die Lempertshäuser Straße. Das Projekt tragen der Landkreis (1 100 000 Euro) und die Stadt Bad Rodach (650 000 ) gemeinsam.

Bereits seit Herbst 2018 geschlossen ist der Bahnübergang an der Garnstadter Straße in Ebersdorf. Der Übergang wird aufgelassen. Der motorisierte Verkehr wurde bereits seit 2017 aus dem Ort herausgelegt, als die Umgehung über die CO 13 fertiggestellt war. Für die Fußgänger wird jetzt eine Unterführung errichtet. Dies ist die letzte Baumaßnahme des Großprojekts, die mit einem Jahr Verzögerung durchgeführt wird, weil sich für den ursprünglichen Zeitplan keine Baufirma gefunden hatte. "Deshalb musste das Vorhaben neu ausgeschrieben werden", erklärt Jürgen Alt, der Leiter des zuständigen Fachbereichs Tiefbau im Landratsamt. Seit vergangenem Montag ist die Baufirma vor Ort für vorbereitende Arbeiten. Ab März beginnt der Baugrubenverbau, es werden Hilfskonstruktionen eingefügt, damit der Bahnverkehr sicher weiterlaufen kann. "Und ab Mai geht es dann richtig los", sagt Alt. Ende des Jahres soll das Großprojekt abgeschlossen sein.

Im März startet der Neubau der Grundgrabenbrücke bei Ottowind. Für die Baumaßnahme ist eine Vollsperrung erforderlich, "denn das Gelände am Friedhof ist wegen der abschüssigen Lage schwierig", weiß Jürgen Alt. Der Verkehr wird über Großwalbur umgeleitet. Die Arbeiten sollen bis Juni dauern.

Wegen der neuen Rodachbrücke bei Gemünda müssen die Verkehrsteilnehmer vom 11. März an einen Umweg über Tambach und Weitramsdorf fahren. Für die Baumaßnahme wird eine Vollsperrung für den Durchgangsverkehr verhängt. "Der Neubau ist nötig geworden, weil die alte Brücke nur auf 16 Tonnen Belastung ausgelegt war", erläutert Jürgen Alt. Künftig dürfen bis zu 40 Tonnen schwere Fahrzeuge und Gespanne über den Rodachübergang rollen. Er soll im Spätsommer fertig sein.

In die Jahre gekommen ist die Lauterbrücke in Oberlauter. Brückenkappen, Geländer und Fahrbahn werden erneuert. Für die Sanierung, die vorraussichtlich im April beginnt, wird die Brücke der Kreisstraße 27 halbseitig gesperrt und der Verkehr mit einer Ampel geregelt. Für rund eine Woche muss die Durchfahrt voll gesperrt werden. Der Verkehr wird dann über Meeder, Ahlstadt und Rottenbach geleitet. Im August soll die Baumaßnahme, für die 340 000 Euro veranschlagt ist, fertiggestellt sein.

Im Frühjahr 2019 wird in Großheirath für 210 000 Euro die Straßendecke der Kreisstraße CO 12 erneuert, der genaue Termin hängt von den noch laufenden Straßenbaumaßnahmen in Rossach ab. Acht Wochen dauern die Arbeiten, der Verkehr kann über die eine Straßenhälfte weiter fließen. Lediglich eine Woche lang ist eine Vollsperrung nötig. Dabei wird der Verkehr wird über die B 4 umgeleitet.

Von Mai bis August wird am Siemenskreisel an der Kreisstraße CO 11 bei Neustadt gebaut. Die Maßnahme trägt der Landkreis zusammen mit dem Staatlichen Bauamt Bamberg im Zuge des Ausbaus der B 4 von Rödental bis zur Landesgrenze. Der Verkehr wird örtlich kurz umgeleitet, es ist lediglich das Abbiegen an der Stelle nicht möglich. Auf den Landkreis entfallen mit 322 000 Euro rund 47 Prozent der Baukosten, wovon es 265000 Euro an Förderung gibt.

In Untersiemau wird in diesem Jahr buchstäblich ein großes Rad gedreht: Die im Volksmund sogenannte "Netto-Kreuzung", an der die Kreisstraßen CO 12, CO 28 und die gemeindeeigene Hutstraße aufeinandertreffen, wird ab Juni umgebaut. Handlungsbedarf entstand wegen des hohen Verkehrsaufkommens - die CO 28 ist die am zweitstärksten befahrene Straße des Landkreises. "Außerdem ist der Kreuzungsbereich schlecht einsehbar", erklärt der Untersiemauer Bürgermeister Rolf Rosenbauer. Um die Sicherheit zu verbessern, wird die Kreuzung um 150 Meter nach Norden versetzt und als Kreisverkehr gestaltet. "Wir erhoffen uns dadurch eine Entschärfung der Verkehrssituation. Erfreulicher Nebeneffekt ist: Das im vergangenen Jahr neu erschlossene Gewerbegebiet kann gleich mit angebunden werden", sagt das Gemeindeoberhaupt. Der erste Interessent steht schon parat: Der "Netto"-Markt will nach Fertigstellung der Zufahrt seinen Standort dorthin verlegen. Der erste Bauabschnitt mit dem Neubau des Kreisels soll im Oktober 2019 fertiggestellt sein. Für die Baumaßnahmen müssen die stark befahrenen Straßen voll gesperrt werden. Laut Bürgermeister Rosenbauer liegen zum momentanen Zeitpunkt noch keine genauen Umleitungsstrecken vor, Jürgen Alt vom Landratsamt sagt, dass der Verkehr über die B 4 geführt wird. Aufgrund der Vollsperrung voraussichtlich ab Juli 2019 wird die Abfahrt Untersiemau von der B4 aus nicht möglich sein, der Ort ist aber weiterhin von der Ausfahrt Untersiemau Süd von der B 289 aus erreichbar bzw. über die CO 12 von/nach Meschenbach sowie über die CO 28 aus Richtung Lichtenfels/Buch am Forst. Der zweite Bauabschnitt betrifft dann die Verlegung der Kreisstraße CO 12 (von/nach Meschenbach) mit Neuanbindung des Pyramidenwegs in Untersiemau und soll, je nach Witterung, nach Fertigstellung des neuen Kreisverkehrsplatzes, im Frühjahr 2020 erfolgen.

Ebenfalls in Untersiemau lässt der Landkreis Stützmauern im Schlossbereich gegenüber der Einmündung Hirtenberg sanieren. Die Arbeiten sollen im Sommer beginnen, die Lichtenfelser Straße wird dafür halbseitig gesperrt, der Verkehr mittels einer Ampel geregelt. Diese Maßnahme kostet rund 30 000 Euro, wofür keine Zuschüsse zu erwarten sind.

Die Ortsdurchfahrt in Bad Rodach erhält im Zuge der Fahrbahnerneuerung beidseitig Gehwege, eine feste Fußgänger-Ampel und neue Straßenlampen. Der erste Bauabschnitt umfasst die Coburger Straße bis zur Martin-Luther-Straße. Dabei wird auch der Kanal erneuert. Die Ortsdurchfahrt wird für die Baumaßnahme voll gesperrt. Von Heldritt kommend kann der Verkehr über die Straßen Am Stiegelein und die Lempertshäuser Straße ausweichen. "Der Schwerverkehr wird großräumig umgeleitet", erklärt der Bad Rodacher Bürgermeister Tobias Ehrlicher. Die Arbeiten sollen im August beginnen und noch in diesem Jahr abgeschlossen werden.

Für das zweite Halbjahr 2019 ist vorgesehen, die Fahrbahndecke der Kreisstraße CO 25 der Ortsdurchfahrt Scherneck zu erneuern. Zwölf Wochen lang ist dann mit Behinderungen zu rechnen, eine Woche lang wird die Straße ganz gesperrt und der Verkehr über die B 4 (Rossach) und die Kreisstraße CO 12 (Neuses an den Eichen) umgeleitet. Der Landkreis veranschlagt 390 000 Euro für die Maßnahme.

In Vorbereitung ist das Zuwendungsverfahren für den neuen Geh- und Radweg an der Kreisstraße CO 12 zwischen Schafhof und Wohlbach. Die Gemeinde wünscht sich, dass der Bau, der 210 000 Euro kostet, wovon 122 000 Euro Zuschüsse sind, möglichst noch heuer beginnt.

Auf die Frage, ob die Zeitpläne denn auch eingehalten werden, sagt Jürgen Alt: "Die Termine hängen ganz wesentlich von den ausführenden Firmen ab, denn derzeit sind die meisten Unternehmen der Tiefbaubranche gut ausgelastet."

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