Zusammen mit seinem Kollegen Michael Florschütz hat Steppert den Hörsaal eingenebelt: ein Experiment, mit dem die wissenschaftlichen Mitarbeiter unsichtbare Luftströme sichtbar machen. In Professor Philipp Epples Labor für Strömungsmechanik gehört das zum Alltagsgeschäft; jetzt nutzt die Hochschule die Technik, um herauszufinden, wie sich Aerosole im Raum verteilen. Diese winzigen Partikel in der Luft gelten als entscheidender Faktor für die weite Verbreitung des Coronavirus. Das Coburger Forscherteam testet zuerst, wie sich die Aerosole ohne Belüftungsanlage im Raum bewegen würden. Mit einem grünen Laserstrahl beleuchten sie die Dunstwolken und zeigen die Luftwirbel. Dann schaltet Winfried Wolf, der Leiter des Gebäudemanagements, die Lüftung wieder ein. "Es zieht nach oben, das sieht man", ist irgendwo eine unverkennbare Stimme zu hören. Kurz darauf werden erst die Umrisse, dann auch der Rest der Hochschul-Kanzlerin sichtbar. Maria Knott-Lutze wirft einen Blick auf die Uhr. "Fantastisch" sagt sie. "Zweieinhalb bis drei Minuten ist die Anlage an. Und der Raum ist bis zur letzten Reihe rauchfrei."