Bad Rodach Bad Rodach: Gäste sollen in Booten übernachten können

Martin Rebhan
Ein Boot als Übernachtungsmöglichkeit auf einem Campingplatz. Dieses Szenario könnte in Bad Rodach bald Realität sein. Die ersten Weichen für die Umsetzung des ambitionierten Planes wurden im Stadtrat gestellt. Foto: Rebhan

Gäste der Kurstadt können bald auf besondere Weise nächtigen: Am Campingplatz entstehen Stelzenhäuser mit Anschluss an Boote - ganz ohne Wasser.

 
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Bad Rodach - Ein Boot als Übernachtungsmöglichkeit und zwar an Land und weitab nutzbarer Wasserflächen: Was sich zunächst wie eine Schnapsidee anhört, könnte in Bad Rodach bald Realität werden. In seiner jüngsten Sitzung genehmigte der Ferienausschuss einen entsprechenden Bauantrag. Dieser sah auf den ersten Blick recht harmlos aus. Auf dem Campingplatz neben dem Waldbad will ein Grundstückspächter drei baugleiche Stelzenhäuser mit Podesten errichten. Mit Blick auf die Entwurfszeichnungen fragte Markus Geflitter (SPD) nach, warum an den Podesten eine Art Steg angebracht sei. Wie Bürgermeister Tobias Ehrlicher (SPD) erläuterte, soll der Steg als Verbindung zu den Booten dienen,, die neben den Stelzenhäusern platziert werden und den Bewohnern dann als Übernachtungsmöglichkeit dienen. Ob der Kuriosität dieser Idee ließ sich Stadtrat Geflitter nochmals ausdrücklich bestätigen, dass der Grundstückspächter die Stelzenhäuser samt Boot untervermieten will. "Und das ist Camping?" fragte Geflitter eher ungläubig nach. Wie Tobias Ehrlicher erläuterte, sei das Areal für 25 Jahre verpachtet; daher sei von einer langfristigen Nutzung auszugehen. Als eine "tolle Alternative" bezeichnete dritte Bürgermeisterin Nina Klett (CSU) diese besondere Art, Urlaub zu verbringen. Auch Bürgermeister Ehrlicher sah eine Aufwertung des touristischen Angebotes. Bei zwei Gegenstimmen wurde der Bauantrag befürwortet.

In Kürze

Klaus Geuther (SBB) regte an, künftig einen Schülerausweis ausreichen zu lassen, damit Schüler den öffentlichen Personennahverkehr kostenlos nutzen können.

Auf Nachfrage erläuterte Bürgermeister Ehrlicher, dass die Auflagen zur Durchführung des "Kinosommers" zu unsicher gewesen seien. Aus diesem Grund habe man sich entschlossen die Veranstaltung abzusagen.

Im Bereich des "Rodacher Lebens" werden die Kopfweiden zurückgeschnitten. Diese Maßnahme diene dazu, dem Storch den Anflug auf sein Nest zu erleichtern.

Aus dem Stadtwald wurden nach Worten von Kämmerer Michael Fischer bereits 4500 Festmeter Käferholz entfernt. Weitere 1000 werden folgen.

Die Wasserproben im Waldbad waren ohne Beanstandungen. Heuer konnten 15 000 Gäste begrüßt werden. Michael Fischer sprach von einer erfolgreichen Saison.

In folgenden Ortsteilen finden Bürgerversammlungen statt: Grattstadt, 9. September, Gemeindehaus; Oettingshausen, 10. September, Gemeindehaus; Sülzfeld, 17. September, Gemeindehaus; Roßfeld, 29. September, Alten Schule; Lempertshausen, 30. September, Gemeindehaus; Mährenhausen, 1.Oktober, Alten Schule. Beginn ist jeweils um 18 Uhr. Einziger Tagesordnungspunkt ist die Wahl der Ortssprecher.

Größeren Diskussionsbedarf rief die Absicht hervor, im Stadtrat einen sogenannten "Ältestenrat" einzurichten. Dieser soll sich bei Notwendigkeit treffen, um bestimmte Themen im kleineren Kreis zu beraten. Tobias Ehrlicher schlug vor, dass dem Gremium neben den drei Bürgermeistern ein Vertreter jeder Fraktion sowie ein Mitglied der Ausschussgemeinschaft aus ÖDP, SBB und ZKF - die alleine keinen Fraktionsstatus haben - angehören soll. Dies jedoch wollte Klaus Geuther (SBB) nicht hinnehmen. Aus seiner Sicht werde die Ausschussgemeinschaft bei diesem Vorgehen benachteiligt, da von den drei Gruppierungen nur einer in den Ältestenrat entsandt werden dürfe. Geuther forderte daher drei Sitze für die Gemeinschaft; im Gegenzug sollte auf die Entsendung der stellvertretenden Bürgermeister verzichtet werden. "Damit ist die Personenanzahl gleich und der Rat wird nicht aufgebläht", so Geuther, der auch betonte, dass es bei der Kommission lediglich darum gehe, Meinungen einzuholen. Beschlüsse würden im Ältestenrat nicht gefasst werden. Der Argumentation konnten sich jedoch weder Nina Klett noch Axel Dorscht (SPD) anschließen. Die dritte Bürgermeisterin fragte rhetorisch: "Jede Fraktion hat einen Vertreter und ihr wollt drei?". Am Ende wurde die Besetzung des Ältestenrates bei einer Gegenstimme (Klaus Geuther) wie vorgeschlagen beschlossen.

Matthias Thumser (ÖDP) brachte den Antrag ein, dass die Stadt Rede und Antwort stehe bezüglich des Ausbaustandes der Mobilfunktechnik 5G und des dazugehörigen Gesundheitsschutzes Hauptamtsleiter Uwe Schmidt machte deutlich, dass die Stadt keinerlei Einfluss darauf habe, ob die Mobilfunkbetreiber die 5G Technologie einsetzen oder nicht. Der Bürgermeister zeigte sich offen, einen Fachmann einzuladen, der über die 5G Technik referiert. "Keinesfalls wird es hier zu einem Duell zwischen Befürwortern und Gegner kommen", mahnte Ehrlicher. Er sprach sich dafür aus, ein klares Signal für die Technik zu setzen. "Wir müssen aufpassen, dass wir nicht abgehängt werden"

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