Coburg Badbetreiber mit Saisonverlauf zufrieden

Christoph Scheppe

In knapp vier Wochen schließen im Coburger Land die Freibäder. Die Besucherrekorde des Hitzesommers 2018 werden nicht erreicht.

 
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Coburg - Meteorologen hatten eine "lange Hitzewelle" vorausgesagt, doch anders als im Vorjahr traf die Prognose der Wetterfrösche nur bedingt zu. Der Sommer 2019 zeigte bislang Licht und Schatten, was sich auch in den Besucherzahlen der heimischen Freibäder widerspiegelt. Einerseits die trockenen Wochen mit täglich neuen Hitzerekorden, andererseits ein eher verhaltener Mai und Juli mit kühlen und regnerischen Phasen haben nach Angaben der Betreiber im Vergleich zum Hitzesommer 2018 teilweise zu deutlichen Rückgängen geführt. Dennoch sind sie vier Wochen vor Ende der Saison im Großen und Ganzen mit dem bisherigen Verlauf zufrieden.

Im Coburger Aquaria kühlten sich bis Anfang August rund 50 000 Besucher ab. Das sind 10 000 weniger als im Vorjahreszeitraum. Gründe dafür seien einerseits das eher durchwachsene Wetter und der um eine Woche spätere Start in die Freibadsaison, erläuterte stellvertretender Betriebsleiter Michael Jakob auf NP -Anfrage. "Wir hoffen, dass sich mit einigen Sonnentagen bis Mitte September die Differenz noch verringern lässt. Aber an das Vorjahresergebnis werden wir nicht mehr herankommen."

Nach dem Vogelschießen sei in Coburg der Sommer vorbei, gibt Jakob seine langjährige Erfahrung wieder. Seine Aussage beziehe sich keinesfalls ausschließlich auf das Wetter, sondern schließe die Gewohnheit vieler Coburger ein, nach dem Schützenfest mit der Familie in den Urlaub zu fahren. "Das schlägt sich natürlich in den Besucherzahlen nieder", weiß der stellvertretende Aquaria-Betriebsleiter.

Am 10. Mai öffnete das Sonnefelder Freibad. Seither passierten zum Stichtag 1. August 23 170 Badegäste die Kassen, im Vorjahr waren es 29 000. Dennoch sehen die Verantwortlichen keinen Grund zur Trübsal. Laut Bademeister Günter Glaser sei man "alles in allem mit der bisherigen Entwicklung zufrieden". 2019 habe eine über Wochen anhaltende Hitzewelle dem Freibad einen regelrechten Ansturm beschert, der heuer vergleichsweise nur im Juni ähnliche Ausmaße erreichte. Glaser: "Ganz rum ist die Saison ja noch nicht. Und wenn es im September noch warm ist und die Sonne scheint, machen wir halt eine bis zwei Wochen länger als geplant. Da sind wir sehr flexibel."

Nicht auf Vorjahresniveau, aber deutlich über dem Schnitt "normaler Jahre": So beschreibt der Bad Rodacher Kämmerer Michael Fischer den bisherigen Verlauf der Saison im Waldbad am Fuße des Georgenbergs. Bis auf den 28. Juni mit 800 und den 30. Juni mit 1000 Badegästen kann er mit konkreten Besucherzahlen nicht aufwarten, dafür aber mit Einnahmen: "Aktuell sind 20 000 Euro verbucht, im Rekordjahr 2018 waren es insgesamt 28 000 Euro." Mit der Zwischenbilanz sei der in den vergangenen Jahren übliche durchschnittliche Haushaltsansatz von 17 000 Euro bereits jetzt überschritten. Das freut den Kämmerer, zumal im Herbst Arbeiten im Waldbad anstehen. Unter anderem erhalten Fischer zufolge die Stege eine neue Beplankung.

Der bisher beste Tag im Neustadter Märchenbad war mit 3004 Besuchern ebenfalls der 30. Juni. Gleichwohl wissen die Verantwortlichen, dass es noch viele solcher Tage braucht, um den Vorjahresrekord (61 000) knacken zu können. Das ist nach den Wetterprognosen unmöglich. Dennoch haben die Verantwortlichen die Saison noch nicht abgehakt.

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