Coburg "Bahn Licht ans Fahrrad machen"

Der Fußgängertunnel zwischen Bahnhof und Adamistraße. Die Stadt muss für dessen Gestaltung im Zuge des Projekts "Zukunftsbahnhofs" tiefer in die Tasche greifen als ursprünglich geplant. Foto: Archiv Neue Presse

Coburg soll ein "Zukunftsbahnhof" werden. Norbert Tessmer befürchtet eine Verzögerung des Projekts.

 
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Coburg - Mit dem Projekt "Zukunftsbahnhof" will die Bahn AG (DB) an deutschlandweit 16 Bahnhöfen innovative Lösungen für einen verbesserten Kundenservice und neue Ideen für umweltfreundliche Anschlussmobilität testen. Dafür stellt die DB rund 17 Millionen Euro zur Verfügung. Neben innovativen Services zur verbesserten Information von Reisenden will das Verkehrsunternehmen den Aufenthalt am Bahnhof attraktiver und nachhaltiger gestalten, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.

Einer dieser "Zukunftsbahnhöfe" ist Coburg. Weil die Bahn AG aber ausschließlich in ihr Eigentum investiert, ist auch die Stadt Coburg bei der Erneuerung des Bahnhofs gefordert. Dazu gehört die Neugestaltung des Fußgängerdurchgangs zur Adamistraße. War der Kostenanteil der Stadt ursprünglich mit 282 000 Euro angegeben worden, ist er jetzt auf 370 000 Euro gestiegen.

Karl Baier, Leiter des Coburger Bauamts, begründete die Mehrausgabe unter anderem mit Honoraren für die Licht- und Elektrofachplanung. Zudem sei zunächst mit preisgünstigere Leuchten kalkuliert worden. Diese hatte das Coburger Designforum Oberfranken (CDO) vorgeschlagen, doch seien sie nicht von der Bahn AG akzeptiert worden. Baier: "Wir müssen die Leuchtmittel nehmen, die die Bahn vorgibt". Deshalb sei das CDO aus der Planung für die Beleuchtung der Fußgängerunterführung am Bahnhof herausgenommen worden, antwortete der Bauamtsleiter auf Nachfrage von Petra Schneider (SPD). Der Stadtrat gab die zusätzlich benötigten 88 000 Euro frei.

Trotzdem befürchtet SPD-Fraktionsvorsitzender Norbert Tessmer, dass sich das Projekt "Zukunftsbahnhof Coburg" verzögert und von der Bahn AG auf die lange Bank geschoben werde. Er verwies auf Erfahrungen mit der Anlegung des ICE-Parkplatzes, die sich über vier Jahre hingezogen habe, und der technischen Abnahme des Fahrstuhls zu den Gleisen, die ein Jahr gedauert habe. "Wir müssen der Bahn Licht ans Fahrrad machen", appellierte Tessmer an Oberbürgermeister Dominik Sauerteig (SPD). Dieser sicherte zu, den "Zukunftsbahnhof 2020" in Coburg zum Thema eines anstehenden Gesprächs mit Klaus-Dieter Josel, dem Konzernbevollmächtigter der DB AG für den Freistaat Bayern, zu machen.

Wolfram Haupt (Grüne) bat darum, den "Zukunftsbahnhof" nicht am Treppenaufgang zur Adamistraße enden zu lassen, er müsse "weiter gedacht" werden. Wichtig sei, die Verbindung zur Hochschule weiterzuführen. Karl Baier verwies darauf, dass es dazu bereits Gespräche mit der Hochschulleitung gegeben habe. Auch gehe es darum, neue Abstellplätze für Fahrräder zu schaffen.

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