Tatsächlich handelt es sich bei den aktuellen Automatensprengungen offenbar um ein Problem, dass über die Grenzen Oberfrankens hinausgeht. Laut Bundeskriminalamt gab es alleine im Jahr 2019 bundesweit 349 solcher Vorfälle - ein leichter Rückgang zum Vorjahr, in dem es 369 Sprengversuche gab. Die meisten dieser Taten spielten sich Nordrhein-Westfahlen (105 Fälle) sowie Hessen (53 Fälle) ab. In Bayern hatte es zeitgleich lediglich 27 Versuche gegeben, Geldautomaten zu sprengen. Da sich der Trend auch im aktuellen Jahr fortsetzte, gab die deutsche Kreditwirtschaft im Sommer 2020 bereits ein Statement heraus, indem sie auf den Trend einging. Demzufolge rüsteten Banken überall in Deutschland gegen Sprengungen auf. So würden je nach Standort Tresore mit höherer Widerstandsklasse angeschafft, die das Aufhebeln von Automaten erschweren, Vernebelungssysteme installiert, die Tätern das Sichtfeld nehmen würden, und unterschiedliche Anti-Gas-Systeme verbaut, die explosives Gas im Inneren des Automaten neutralisieren, bevor Täter es entzünden können oder verhindern, dass sich Gas ausbreiten könne. Eine weitere Möglichkeit besteht laut einem Bericht der deutschen Versicherungswirtschaft darin, Sprengungen für Täter unattraktiv zu machen, indem man Automaten mit Farbpatronen ausstatte. Diese würden bei einem Angriff platzen und das Geld unbrauchbar machen. In Frankreich und Belgien sei diese Maßnahme bereits Pflicht.