Coburg Beweislage gestaltet sich schwierig

Mathias Mathes
Beweislage gestaltet sich schwierig Quelle: Unbekannt

Im Prozess um eine Schlägerei in Stöppach geht es um den genauen Tathergang. Doch auch die Zeugen können nur wenig zur Klärung beitragen.

 
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Coburg - Im Verfahren um die Schlägerei in der Halloween-Nacht 2019 im Untersiemauer Ortsteil Stöppach gibt es eine ganze Reihe Zeugen. Doch deren Aussagen sind mitunter ziemlich unterschiedlich und oft wenig konkret.

So konnte schon der Geschädigte, ein 50-jähriger Familienvater, bereits am Dienstag der Strafkammer unter dem Vorsitz von Richter Dr. Christoph Gillot nicht genau sagen, wer von den drei Beschuldigten im Alter zwischen 22 und 29 Jahren ihm welche Schläge und Tritte am alten Milchhäuschen zugefügt hatte (die Neue Presse berichtete).

Am Mittwoch tischte ein 15-jähriger Zeuge dem Gericht eine bislang nicht gehörte Version des Geschehens auf. Demnach sei der 50-Jährige nach dem Angriff auf der Bank vor dem Milchhäuschen gesessen, während sich seine Frau um ihn kümmerte. Bei dieser Gelegenheit habe ihm einer der Angreifer noch in den Bauch getreten. Wer genau der "Treter" war, konnte auch der jugendliche Zeuge nicht sagen. "Ich sah das Opfer da liegen", gab der 15-Jährige an. Einige Leute hätten auf den 50-Jährigen eingetreten. Wer diese Leute waren, konnte er nicht sagen, schon gar nicht, wer den ersten schlag machte. Nur, dass er von einer "etwas größeren, in schwarz gekleideten Person" gekommen sei.

Etwas genauer wurde ein anderer junger Mann. Er war mit dem Freund der Tochter des 50-Jährigen zu der Feier im Milchhäuschen gekommen. Er berichtete, dass sie beim Betreten auf eine aggressive Gruppe gestoßen seien. Kaum hätten sie das Häuschen betreten, sei der Freund in ein Handgemenge mit den anderen Männern verwickelt gewesen. Sie hätten ihn zur Tür hinaus gedrängt. Er sei dann draußen zu Boden gefallen. Als der Familienvater mit seiner Frau auf dem Nachhauseweg von einer anderen Feier noch einmal am Milchhäuschen vorbeischaute, kam die Rangelei zu Sprache.

Sie war wohl auch der Auslöser für das weitere Geschehen. Denn nachdem der 50-Jährige von der Auseinandersetzung gehört hatte, wollte er die Angreifer zur Rede stellen. Nach den Angaben des Zeugen sei er dazu gar nicht mehr gekommen. Das Opfer habe in der Tür des Milchhäuschens gestanden, als vor dem Gebäude Pöbeleien zu hören waren. Der 50-Jährige habe sich umgedreht und fast im selben Moment einen Faustschlag ins Gesicht bekommen. Er sei herausgezogen worden, über die Bank vor dem Häuschen gestürzt und habe sich auf dem Boden wiedergefunden. Dort hätten ihn mehrere Männer geschlagen und getreten. Einzelne Tritte und Schläge konnte aber auch er nicht zuordnen. Der erste Faustschlag jedoch sei "ziemlich sicher" von einem der Angeklagten gekommen, den der Zeuge vor Gericht wiedererkannt haben will.

Die Verhandlung wird am

Dienstag, 11. August, 9 Uhr,

fortgesetzt.

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