Das THW Coburg war am Montag seit 12.20 Uhr im Einsatz. Die Helfer stellten einen Löschwassertank bereit, verteilten den brennenden Sperrmüll mit Radbagger und Radlager, stellten einen Sicherungstrupp für Atemschutzgeräteträger und beleuchteten die Einsatzstelle, erläuterte Ortsbeauftragter Carsten Herold. Gegen 18 Uhr wurde ein weiterer Radlader des THW Bamberg angefordert. Gegen 1 Uhr lösten Helfer des THW Bad Staffelstein die Coburger ab. Herold: „Vielen Dank an die Ortsverbände Bad Staffelstein und Bamberg für die große Unterstützung.“
Peter Baj, Geschäftsführer des Zweckverbands für Abfallwirtschaft in Nordwest-Oberfranken (ZAW), vermutet, dass eine Selbstentzündung das Feuer ausgelöst hat. Es entstand in einem etwa 500 Kubikmeter großen Haufen Sperrmüll, der übergangsweise und mit einer Sondergenehmigung in einer Deponie für nichtbrennbaren Abfall in Blumenrod gelagert worden war. Grund für die Ausnahme: Revisionsarbeiten am Müllheizkraftwerk (MHKW) Coburg und den Bahnumladestationen des ZAW. In dieser Woche sollte laut Baj begonnen werden, den Sperrmüll ins MHKW zu fahren. „Die Container waren schon bestellt, und dann kam der Brand“, so Baj.
Ein ZAW-Mitarbeiter hatte die Flammen um die Mittagszeit entdeckt und sofort Alarm ausgelöst. Die Deponie war zu diesem Zeitpunkt geschlossen, und es befand sich niemand auf dem Gelände, erläuterte Peter Bay. Sein herzlicher Dank gelte allen Einsatzkräften, die das Feuer bekämpften.
Auch der ZAW-Geschäftsführer schätzt den Sachschaden auf 100.000 Euro. Dieser errechne sich so: Das Anliefern einer Tonne Sperrmüll kostet beim Abfallzweckverband 130 Euro. Bei 500 Tonnen sind das 65 000 Euro. Dazu kämen jetzt Entsorgungskosten von etwa 35 000 Euro, die wegen der einsetzten Löschmittel, unter anderem Schaum, nicht unerheblich seien.
Peter Baj widersprach Gerüchten, wonach es in jüngerer Vergangenheit immer wieder auf der Deponie Blumenrod gebrannt habe. Das sei zum letzten Mal im Jahr 2003 der Fall gewesen.