Coburg Brand in Blumenrod: Drei Feuerwehrmänner bei Löscharbeiten verletzt

Nachdem am Montagnachmittag das Feuer auf der Mülldeponie in Blumenrod ausgebrochen war, hat es bis in die frühen Morgenstunden gedauert, die Flammen vollständig zu löschen. Drei Feuerwehrmänner erlitten dabei Verletzungen.

 
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Rödental/Blumenrod - Knapp 400 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk, Rettungsdienst und Polizei waren bis zum frühen Dienstagmorgen gefordert, um den Brand eines Sperrmüll-Zwischenlagers auf dem Gelände der Mülldeponie in Blumenrod zu löschen. Das Feuer war am Montag gegen 12 Uhr entdeckt worden. Über dem Rödentaler Stadtteil stand eine dichte Rauchsäule, die bis in den Landkreis Kronach hinein zu sehen war.


„Die sehr aufwendigen Löscharbeiten konnten gegen 4.30 Uhr abgeschlossen werden“, teilte Tobias Dörfler, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberfranken in Bayreuth, am Dienstag mit. Die Sperrung der Staatsstraße 2206 zwischen Fechheim und Einberg, die an der Deponie Blumenrod vorbeiführt, wurde gegen 5.30 Uhr aufgehoben.


Drei Feuerwehrleute erlitten nach Angaben von Tobias Dörfler leichte Verletzungen, zwei Einsatzkräfte mussten wegen einer Rauchgasvergiftung in einem Krankenhaus behandelt werden. Die Polizei schätzt den Sachschaden auf mindestens 100.000 Euro. Brandfahnder der Kriminalpolizei Coburg haben die Ermittlungen zur Ursache des Feuers aufgenommen.


Kreisbrandrat Manfred Lorenz sprach am Dienstag von einem „disziplinierten Einsatz“, bei dem alle Kräfte von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk (THW), Rettungsdienst und Polizei bestens zusammengearbeitet hätten. Sie wurden aus den Städten und Landkreisen Coburg, Kronach, Lichtenfels, Sonneberg, Bayreuth und Schmalkalden-Meiningen angefordert. Einsatzleiter war der Kommandant der Feuerwehr Rödental, Steffen Schaller.


Spezialisten der Feuerwehren Pegnitz bei Bayreuth und Zella-Mehlis (Schmalkalden-Meiningen) rückten laut Manfred Lorenz mit Schaumlöschgeräten an, um den Brand in dem Sperrmüllhaufen unter Kontrolle zu bringen. Landwirte transportierten mit ihren Güllefässern Löschwasser zur Deponie, und das BRK sorgte für die Verpflegung der Einsatzkräfte. Die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung flog mit einer Drohne über die Deponie, um mit Luftbildern die Lage besser erkunden zu können.


Das THW Coburg war am Montag seit 12.20 Uhr im Einsatz. Die Helfer stellten einen Löschwassertank bereit, verteilten den brennenden Sperrmüll mit Radbagger und Radlager, stellten einen Sicherungstrupp für Atemschutzgeräteträger und beleuchteten die Einsatzstelle, erläuterte Ortsbeauftragter Carsten Herold. Gegen 18 Uhr wurde ein weiterer Radlader des THW Bamberg angefordert. Gegen 1 Uhr lösten Helfer des THW Bad Staffelstein die Coburger ab. Herold: „Vielen Dank an die Ortsverbände Bad Staffelstein und Bamberg für die große Unterstützung.“


Peter Baj, Geschäftsführer des Zweckverbands für Abfallwirtschaft in Nordwest-Oberfranken (ZAW), vermutet, dass eine Selbstentzündung das Feuer ausgelöst hat. Es entstand in einem etwa 500 Kubikmeter großen Haufen Sperrmüll, der übergangsweise und mit einer Sondergenehmigung in einer Deponie für nichtbrennbaren Abfall in Blumenrod gelagert worden war. Grund für die Ausnahme: Revisionsarbeiten am Müllheizkraftwerk (MHKW) Coburg und den Bahnumladestationen des ZAW. In dieser Woche sollte laut Baj begonnen werden, den Sperrmüll ins MHKW zu fahren. „Die Container waren schon bestellt, und dann kam der Brand“, so Baj.


Ein ZAW-Mitarbeiter hatte die Flammen um die Mittagszeit entdeckt und sofort Alarm ausgelöst. Die Deponie war zu diesem Zeitpunkt geschlossen, und es befand sich niemand auf dem Gelände, erläuterte Peter Bay. Sein herzlicher Dank gelte allen Einsatzkräften, die das Feuer bekämpften.
Auch der ZAW-Geschäftsführer schätzt den Sachschaden auf 100.000 Euro. Dieser errechne sich so: Das Anliefern einer Tonne Sperrmüll kostet beim Abfallzweckverband 130 Euro. Bei 500 Tonnen sind das 65 000 Euro. Dazu kämen jetzt Entsorgungskosten von etwa 35 000 Euro, die wegen der einsetzten Löschmittel, unter anderem Schaum, nicht unerheblich seien.
Peter Baj widersprach Gerüchten, wonach es in jüngerer Vergangenheit immer wieder auf der Deponie Blumenrod gebrannt habe. Das sei zum letzten Mal im Jahr 2003 der Fall gewesen.

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