Coburg Busfahrer-Streik: „Elterntaxis“ bringen Verkehr ins Stocken

Christoph Scheppe

Der Busfahrerstreik hat auf Coburgs Straßen am frühen Mittwochmorgen für ein erhöhtes Verkehrsaufkommen gesorgt. Auf der Stadtautobahn kam es zwischen 7 und 8 Uhr zu Staus.

 
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Coburg - In Coburg bleiben die Stadtbusse an diesem Mittwoch im Depot. Die Gewerkschaft Verdi hat den innerstädtischen ÖPNV mit einem Streik völlig lahm gelegt. Keiner der 34 Busse, die üblicherweise im morgendlichen Berufsverkehr unterwegs sind, rollten vom Hof des SÜC-Verkehrsbetriebs in der Uferstraße.

Betroffen von dem Streik waren neben Berufspendlern vor allem die Coburger Schüler. Sie mussten sich zu Fuß aufmachen und erreichten den Unterricht manchmal verspätet. Eltern, die ihre Kinder mit dem eigenen Auto in die Schule bringen wollten, waren die Ursache für zähflüssigen Verkehr auf der Stadtautobahn und am Glockenberg. Taxen waren am Morgen in Coburg kaum zu bekommen. Wie einer der Fahrer berichtete, sei er schon sei 4 Uhr morgens im Dauereinsatz.

Die Gewerkschaft Verdi fordert neben der Verbesserung von Sozialleistungen und Schichtplänen vor allem eine Lohnerhöhung um 3,50 Euro pro Stunde, um das Einstiegsgehalt von stündlich 12,89 Euro anzuheben. In Coburg waren alle Mitarbeiter, die vom SÜC-Verkehrsbetrieb nach dem Tarifvertrag des Landesverbands bayerischer Omnibusunternehmer beschäftigt werden, dem Streikaufruf gefolgt.
SÜC-Werkleiter Wilhelm Austen wies in einer Stellungnahme die gewerkschaftlichen Forderungen zurück. Nach seiner Darstellung gewähre der Verkehrsbetrieb seinen Fahrern bereits außertarifliche Leistungen, wie Sichtzuschläge oder ein 13. Monatsgehalt. Den Zeitpunkt des Streiks, einen Tag nach Wiederbeginn der Schule in Bayern, nannte Austen unverständlich und völlig unangemessen.
Der Ausstand der Coburger Busfahrer wird erst am Mittwoch um Mitternacht beendet werden. Außer in Coburg, bestreikte Verdi auch Busunternehmen in Aschaffenburg und Kaufbeuren.

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