Auch der Eigentümer, die Kristensen Properties GmbH, kann und will bezüglich möglicher Nachfolger keine Namen nennen. "Sicher ist, dass etwas Neues kommt. Es gibt verschiedene Konzepte, spruchreif ist aber noch nichts", erklärte Uwe Pempel, Geschäftsführer der Deutschland-Vertretung in Berlin. Man habe sich ein Zeitfenster gesetzt. "Wir hoffen, zwischen dem 20. und 25. Januar etwas Konkretes mitteilen zu können", bestätigt Pempel.
Vieles deutet darauf hin, dass die potenziellen Interessenten sich im Moment noch bewusst zurückhalten, um den Mietpreis aufgrund der starken Nachfrage nicht in die Höhe schnellen zu lassen. "Den Kandidaten ist egal, wenn das Haus ein paar Wochen leer steht. Wenn es dann günstiger angeboten wird, schlagen sie zu", ist sich ein Mitarbeiter der Stadt sicher. Bei der Vermarktung kommt erschwerend hinzu, dass die letzten Renovierungsarbeiten schon 25 Jahre zurückliegen. "Es müsste schon etwas gemacht werden", meint Antje Rädlein.
Keine Rückantwort
Nicht nur externe Großunternehmen haben die Immobilie bereits unter die Lupe genommen. Im August hatte Dr. Dirk Rothhaupt, der im gleichen Gebäude unter anderem eine Physiotherapiezentrum betreibt, in Erwägung gezogen, die oberste Etage anzumieten, um die Räumlichkeiten zu erweitern. Konkrete Pläne wurden entworfen, derzeit ist eine Anmietung allerdings vom Tisch. In den letzten Wochen blieben mehrere Anfragen unbeantwortet. "Es fehlt an der nötigen Kommunikation. Wir können nicht planen", sagt Rothhaupt, der eine mögliche Anmietung aber trotzdem noch nicht ganz ad acta hat.
In der Ketschengasse 24 wollen Antje Rädlein und ihr Team am 7. Januar alle zusammen die Türen abschließen - und es irgendwann noch einmal krachen lassen. "Wir planen hier noch eine kleine Abschlussfeier", erzählt Rädlein.
Aus der Geschichte des Hauses
Hofschlachtermeister Tobias Großmann ließ 1890 ein zweigeschossig, zur Ketschengasse giebelständiges Wohnhaus abbrechen und ein dreigeschossiges Haus an seiner Stelle bauen. 1914 brach man den Laden zum Nachbarhaus Nr. 22 auf und vereinte 1968 beide Läden zu einem durchgehenden Geschäft. Im Rahmen eines großen Innenumbaus erfolgte der Neubau von Innenwänden in allen Geschossen.
1986 wurde anstelle der Fabrik- und Wohngebäude dann ein Kaufhaus mit insgesamt 2400 Quadratmeter Fläche errichtet. Bis heute hat die Modehauskette C&A die Räumlichkeiten gemietet.