Auch für das Jahr 2017 haben die Altstadtfreunde Coburg wieder einen Abrisskalender herausgegeben, den fünften mittlerweile. Er zeigt zwölf Objekte, die einstmals in Coburg standen und die Identität der Stadt widerspiegelten. Viele hatten beide Weltkriege unbeschadet überstanden, stellten jedoch später Verkehrshindernisse dar und mussten weichen. Manch eines wurde auch durch moderne Architektur ersetzt, um dem jeweiligen Zeitgeschmack zu entsprechen. In selteneren Fällen entstanden neue Gebäude, die eine Bereicherung des Stadtbilds darstellten und heute ebenfalls zu Baudenkmälern geworden sind. Gleichgültig welche Motive zur Beseitigung der alten Substanz führten - viele der in der Vergangenheit getroffenen Entscheidungen würden in der Gegenwart nicht mehr so ausfallen. Die Stadt Dresden, in der vor allem die Kriegszerstörungen große Lücken hinterließen, hat sich zum Wiederaufbau zahlreicher historischer Bauwerke entschlossen, um damit die Identität der Stadt als "Elbflorenz" wieder zu erlangen. Dieses Vorgehen ist sicher nicht vollkommen auf Coburg übertragbar, dennoch sollte die Stadt Coburg bei Neubauten in der Altstadt die historisch gewachsenen Baustrukturen deutlich im Blick haben. Diesem Ziel hat sich der Kalender der Altstadtfreunde verschrieben. Er soll Erinnerung sein und Mahnung für den behutsamen Umgang einer Stadt mit ihrer Vergangenheit. Der Kalender der Altstadtfreunde ist im Buchhandel, beim Veste-Verlag Roßteutscher und im Tourismusbüro für 9,90 Euro erhältlich. Unser Bild zeigt das Motiv für den Monat März, die mittlerweile abgerissene Sturms-Brauerei.