Coburg - SBC-Fraktionsvorsitzender Mathias Langbein begründete den Antrag damit, dass die bayerische Schulpolitik kein Bildungshaus vorsieht, wie es der Stadtrat in einem Grundsatzbeschluss festgelegt hat. Unterstützung für die SBC kam von Wolfgang Weiß (Grüne) und Christian Müller (CSB). Müller: "In Bayern bleibt ein Kindergarten ein Kindergarten und eine Grundschule eine Grundschule." Eine Zusammenführung beider pädagogischen Konzepte sei unmöglich und somit kein Mehrwert für die Kinder erkennbar, das Coburger Bildungshaus somit obsolet, sagte der CSB-Stadtrat.


Dem widersprachen SPD und CSU/JC. Die Fraktionsvorsitzenden Petra Schneider (SPD) und Jürgen Oehm (CSU/JC) betonten, man sollte den Grundsatzbeschluss nicht über den Haufen werfen, sondern dazu stehen. Monika Ufken und Bettina Lesch-Lasaridis (SPD) betonten, dass Coburg eine Vorreiterrolle im bayerischen Bildungssystem übernehmen sollte, und das tue man mit dem Bildungshaus. Ufken zeigte sich überzeugt davon, dass die bayerische Staatsregierung in einigen Jahren umschwenken und Bildungshäuser einführen werde, weil die Nachfrage der Eltern steige. Das unterstrich Lesch-Lasaridis auch mit Blick auf die Umwälzungen im bayerischen Bildungssystem, die sich derzeit deutlich an der Debatte um das acht- und neunjährige Gymnasium zeige.

Oberbürgermeister Norbert Tessmer (SPD) ergänzte, dass in Deutschland seit Jahren daran gearbeitet werde, Kindertagesstätten und Grundschulen miteinander zu verknüpfen. Das solle in Coburg geschehen und stelle eine Innovation dar, an der man festhalten sollte.

Ergebnis der Abstimmung über den SBC-Antrag: Es bleibt dabei: Das Coburger Bildungshaus kommt, der städtische Kindergarten, der derzeit im Kyrillpalais am Oberen Bürglaß untergebracht ist, zieht in die Lutherschule um. Das Kyrillpalais soll als Erweiterung für das Landestheater genutzt werden. Die Eltern der Kinder, die das städtische Kinderhaus besuchen, haben bereits vor Monaten die Zusage erhalten, dass ihre Jungen und Mädchen erst dann an den Albertsplatz wechseln müssen, wenn die Bauarbeiten für das Landestheater beginnen.