Meschenbach/Bad Rodach Coburger Land statt Afrika

Martin Fleischmann
Verzichtet auf den Flug in den Süden: die Störchin in Bad Rodach, hier im Oberaugraben im Oktober. Auch die Paare in Meschenbach und Scherneck bleiben lieber hier. F oto: Hans Schönecker/LBV Quelle: Unbekannt

Fünf Störche sparen sich in diesem Herbst den Flug in den Süden.

 
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Meschenbach/Bad Rodach - Die Storchenpaare in Meschenbach und Scherneck überwintern einmal mehr im Coburger Land. Und auch das Weibchen in Bad Rodach spart sich die Energie für den Flug in den Süden. Storchenbeauftragter Hans Schönecker konnte die Tiere noch im Oktober vor Ort fotografieren und sie anhand der Beringung identifizieren, wie er am Wochenende mitteilte. Dass in Bad Rodach nur einer der beiden Störche hier bleibt, sei nichts Ungewöhnliches. "Die Partner fliegen getrennt in den Süden, an unterschiedlichen Tagen und in verschiedene Gebiete", erklärt Schönecker. So komme es immer wieder vor, dass nur einer in die Wärme zieht.

Dabei sei Kälte im Winter nicht das große Problem für Adebars. Durch Luftpolster im Federkleid sind sie laut Schönecker gut gegen niedrige Temperaturen geschützt. Schwieriger sei die Futtersuche im Winter. Liege etwa drei Wochen lang geschlossen Schnee, täten sich die Tiere schwer, etwa noch eine Maus zu entdecken. Aber in dem Fall könne es schon helfen, vom Raum Coburg in den Raum Lichtenfels zu wechseln. Am Main liege traditionell weniger Schnee, da könnten die Tiere wieder Nahrung finden. Falls nicht, müssten sie zum Beispiel Richtung Frankfurt fliegen. Je breiter die Flüsse, desto milder werde es, und dann gebe es entlang der Ufer immer etwas zu fressen.

Wenn es hart auf hart kommt, könnten Störche zudem erst einmal den Energieverbrauch reduzieren und sich auf ein Bein stellen. Erst wenn das Tier nach Tagen merkt, dass dies nicht reicht, fliege es davon.

Einer der Bad Rodacher Jungstörche, der sich seit Monaten zur Pflege bei Tierarzt Joachim Lessing und dann in der Vogelstation in Neu-Neershof befand, ist immer noch kein guter Flieger. Zum Überwintern kam er jetzt in die Vogel- und Umweltstation des Landesbundes für Vogelschutz nach Regenstauf. Dort traf er in einem großen Gehege auf einen weiteren Storch in Pflege. Schönecker: "Dort hat er Gesellschaft, auch Adebars sind nicht gern allein." Im Frühjahr 2021 soll der Bad Rodacher Jungstorch dann in die Freiheit entlassen werden,

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