Coburg Coburgs Verkehr gerät ins Stocken

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Mehr als ein Dutzend Sperrungen schränken derzeit den Verkehr im Coburger Stadtgebiet ein. Diese Zahl wird in den kommenden Wochen aber wohl noch weiterwachsen.

 
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Coburg - Ob am Sonntagsanger, in der Webergasse oder im Kanonenweg - die Stellen, an denen Straßen in der Vestestadt halbseitig oder auch vollständig gesperrt sind, scheinen derzeitig stetig zuzunehmen. Im Internet weist die Stadt aktuell mehr als ein Dutzend solcher Straßenabschnitte aus. Für Autofahrer sowie nicht motorisierte Verkehrsteilnehmer bedeutet das oft eine Umstellung. Sei es, weil sich die Verkehrsführung ändert oder weil sie für gewohnte Strecken länger brauchen, als sie es bisher gewohnt waren. Die meisten dieser Maßnahmen sind aber nicht vermeidbar.

Aktuelle Sperrungen im Stadtgebiet

Vollsperrung am Sonntagsanger zur Verlegung von Versorgungsleitungen bis zum 4. September

Vollsperrung in der Gabelsberger Straße zur Böschungssanierung bis zum 18. Dezember

Bis zum 23. Dezember
Vollsperrung in der Rodacher
Straße für den Neubau der Lauterbrücke

Sperrung des Bahnübergangs Rodacher Straße zur Gleissanierug bis zum 28.
August.

Vollsperrung zur Deckenerneuerung im Marterweg bis zum 10. August.

"Derzeit wirkt es zwar so, als gäbe es ausgesprochen viele Sperrungen, das ist für die Sommerzeit aber nicht sonderlich ungewöhnlich", erklärt Anke Kaiser vom Ordnungsamt Coburg. Solange sie für die Straßenverkehrsabteilung arbeite, habe es in der heißen Jahreszeit stets solch eine Häufung an Straßenbaustellen gegeben. "Wir versuchen stets die beste Zeit zu finden, um solche Aktionen durchzuführen", betont sie. Und das sei nun mal der Sommer. Vor allem in der Ferienzeit biete es sich an, Arbeiten an Verkehrspunkten auszuführen. Dann seien einfach weniger Fahrzeuge unterwegs als in den restlichen Monaten.

"Tatsächlich stören nicht alle Maßnahmen die Bürger gleichermaßen", berichtet Kaiser. Halbseitige Sperrungen etwa würden den Verkehr weitaus weniger belasten als Vollsperrungen. Und eine Sperrung in einer Nebenstraße falle den Verkehrsteilnehmern weitaus weniger auf, als Arbeiten an einer Hauptverkehrsader. Allerdings räumt die Verkehrsexpertin ein: "Derzeit laufen dummerweise an einigen wichtigen Knotenpunkten Arbeiten parallel." Das falle zum gegenwärtigen Zeitpunkt ganz besonders auf.

"Wenn ich beispielsweise einen Bahnübergang wie den in der Rodacher Straße sperre, schneide ich dadurch mitunter Ortsteile voneinander ab", erklärt Kaiser. Solche Herausforderungen müssten bei der Planung bedacht werden. "Auch eine halbseitige Sperrung kann von vielen Verkehrsteilnehmern als störend empfunden werden, wenn diese eine wichtige Durchgangsstraße wie den Kanonenweg betrifft", erklärt sie. Folglich versuche man stets, Arbeiten an einem Zeitpunkt durchzuführen, zu dem man möglichst wenige Verkehrsteilnehmer in dem betroffenen Streckenabschnitt erwarte.

Eine solche Gelegenheit habe sich heuer aufgrund der globalen Corona-Krise und den daraus hervorgehenden Maßnahmen im Frühjahr ergeben. "Dafür, dass uns geglückt ist, diese Zeit zu nutzen, bin ich unglaublich dankbar", betont Kaiser. Den Lockdown habe die Stadt genutzt, um eine ganze Reihe an Projekten vorzuziehen. Projekte, die die Autofahrer in der Vestestadt wohl in den kommenden Jahren beschäftigt hätten. "Ganz besonders freue ich mich, wie reibungslos die Organisation dieser Arbeiten mit allen Beteiligten geglückt ist", berichtet Anke Kaiser. Das sei so nicht selbstverständlich gewesen.

Die diesjährige Straßensperrensaison wird dieser Erfolg jedoch wohl kaum verkürzen oder entspannen. "Ich habe noch eine ganze Reihe an Projekten auf meinem Schreibtisch, die anstehen", erklärt Kaiser. Und einige von Ihnen würden auch wieder an wichtigen Verkehrsknoten liegen und eine Vollsperrung benötigen. "In der Callenberger Straße fangen beispielsweise bereits am 3. August Arbeiten an", erzählt sie. Enden sollen die Arbeiten laut Onlineauftritt des Ordnungsamtes erst Anfang September. Eine weitere Vollsperrung erwartet die Coburger wenige Tage später am Judenberg. "Am 6. August sollen hier Baumfällarbeiten durchgeführt werden", erklärt Kaiser. Diese seien jedoch voraussichtlich bereits am Folgetag abgeschlossen und würden damit zu keiner langfristigen Verkehrsbehinderung führen. Anders sei die Situation hingegen am Bahnübergang in der Friedrich-Rückert-Straße, der ab dem 10. August gesperrt wird. "Neben Arbeiten am Gleisbett soll es hier auch zum Bau einer Schrankenanlage kommen", berichtet die Mitarbeiterin des Ordnungsamtes. Das könne sich mitunter leicht einige Wochen hinziehen. "Wenn die Arbeiten beendet sind, haben wir es aber an dieser Stelle geschafft, den Verkehr deutlich sicherer zu machen", betont Kaiser. Und das sei schließlich stets das Ziel, das man mit solchen Straßenbaumaßnahmen verfolgen sollte.

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