Coburg Coburgs neuer "Kreisel"

Christoph Scheppe
Fahrbahnverengung: Die runde Markierung verringert die Fläche zwischen den beiden Verkehrsinseln auf einen Fahrstreifen pro Richtung. Dadurch soll die unfallträchtige Kürengrund-Kreuzung sicherer werden. Foto: Wolfgang Braunschmidt

Die runde Markierung soll die unfallträchtige Kürengrund-Kreuzung entschärfen. Diese Variante kommt zum Zug, weil der Komplettausbau vorerst vom Tisch ist.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Coburg - Jetzt hat auch der Kürengrund seinen "Kreisel": Am Dienstag haben Mitarbeiter des Coburger Bau- und Entsorgungsbetriebs auf der stark frequentierten Kreuzung Kürengrund/Thüringer Straße/Heimatring eine runde Markierung aufgebracht. Sie verringert die Fläche zwischen den beiden Verkehrsinseln auf einen Fahrstreifen pro Richtung - eine Maßnahme, die zur Entschärfung des unfallträchtigen Knotenpunkts beitragen soll. "Jetzt ist es nicht mehr möglich, dass zwei Fahrzeuge nebeneinander stehen und sich gegenseitig die Sicht nehmen", informierte Louis Münster vom Stadtplanungsamt.

Damit setzen die städtischen Verkehrsplaner den Beschluss des Verwaltungssenats vom 14. Mai um. Damals hatte das Gremium zwar die Notwendigkeit geteilt, die Situation für alle Verkehrsteilnehmer entschärfen zu müssen. Gleichwohl erteilte es weiteren Vorplanungen zum Bau eines "richtigen", 1,4 Millionen Euro teuren und von der Unfallkommission favorisierten Kreisverkehrs eine Absage. Stattdessen entschied man sich mehrheitlich für die deutlich kostengünstigere Markierungs-Variante. Anders als die Kommission war der Verwaltungssenat der Auffassung, damit eine nachhaltige Verbesserung der Übersichtlichkeit erzielen zu können. Auch Oberbürgermeister Norbert Tessmer hatte angesichts der Kosten "Bauchschmerzen".

Sieben Unfälle 2016, zwei im folgenden Jahr sowie zwei im ersten Quartal des laufenden Jahres: Die Häufigkeit macht den mit täglich 10 000 Fahrzeugen stark frequentierten Knotenpunkt im Kürengrund per Definition zum Unfallschwerpunkt. In den meisten Fällen sind Unachtsamkeit beim Linksabbiegen und schnelles Fahren die Ursachen, denn die Kreuzung ist überdimensioniert und damit besonders bei Dunkelheit, Dämmerung und nasser Fahrbahn unübersichtlich. Um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer - also auch der Fußgänger und Radfahrer - zu erhöhen, hatte eine aus Vertretern von Stadt und Polizei bestehende Unfallkommission bereits im vergangenen Jahr den Bau eines Kreisels favorisiert. Eine Variante, zu der sich der Bau- und Umweltsenat bereits in seiner Januarsitzung mit Verweis auf die hohen Kosten nicht durchringen konnte.

Jetzt hoffen Stadt und Polizei, dass mit der Markierung die erhofften Effekte erzielt werden. Sollte das nicht der Fall sein, haben sich Bau- und Verwaltungssenat vorbehalten, das Thema erneut zu behandeln. "Wir werden die Entwicklung im Auge behalten", sagte Oliver Proft, der als Verkehrssachbearbeiter der Polizeiinspektion Coburg Mitglied der Unfallkommission ist.

Bilder