Coburg Damit die Demokratie gedeiht

Martin Rebhan
Mit tibetischen Gebetsfahnen wurde der "Baum der Demokratie" im Hofgarten geschmückt, damit der Wind Wünsche und demokratische Gedanken von Coburg aus in die Welt trägt. Foto: Rebhan

Eine Sommerlinde ist jetzt im Coburger Hofgarten gepflanzt worden. Mit dem Baum ist eine besondere Symbolik verbunden.

 
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Coburg - Eine Sommerlinde erinnert nun im Hofgarten als "Baum der Demokratie" daran, dass es das Bestreben aller sein muss, die Demokratie wie einen Baum zu hegen und zu pflegen, damit sie starke Wurzeln ausbringen kann. Die Initiative dazu hatte die "Partnerschaft für Demokratie" ergriffen. Unterstützt wurde sie dabei vom Grünflächenamt Coburg, das die Beschaffung organisierte und den Baum fachgerecht ins Erdreich einbrachte.

Die kirchliche Segnung des besonderen Baumes oblag Dekan Andreas Kleefeld und dem Leitenden Pfarrer Peter Fischer. Kleefeld arbeitete in seiner Andacht heraus, dass Bäume große Bedeutung in der Bibel haben. Er erinnerte dabei an den Baum der Erkenntnis, dessen Früchte letztendlich zur Vertreibung aus dem Paradies führten. Der Dekan gewann dem Ganzen auch etwas Gutes ab: "Die Menschen mussten lernen, für sich selbst verantwortlich zu sein."

Aus dieser Erkenntnis spannte er den Bogen zur Demokratie. Ihr Kernpunkt sei, dass die Menschen im Gespräch herausfinden müssten, was gut und was schlecht ist, statt sich dies vorgeben zu lassen. Kleefeld weiter: "Der Baum der Demokratie kann tolle Früchte hervorbringen, wenn wir uns ordentlich darum kümmern und dafür sorgen, dass er sich entfalten kann."

Geschmückt wurde die Sommerlinde mit tibetischen Gebetsfahnen, die von Kindern der Luther- und der Rückertschule gestaltet wurden. Auf den bunten Tüchern sind Gedanken und Wünsche festgehalten, die nach buddhistischem Glauben vom Wind in die Welt getragen werden.

Dass Coburg jetzt über einen "Baum der Demokratie" verfügt, ist im Grunde der Corona-Pandemie zu verdanken. Oberbürgermeister Dominik Sauerteig erinnerte daran, dass die Pflanzaktion der erste Teil einer etwas anderen Demokratie-Konferenz war, die in diesem Jahr zum siebten Mal stattfinden sollte. In den vergangenen Jahren wurden diese Zusammenkünfte organisiert, um alle Akteure der Extremismus-Prävention, der Vielfalt-Gestaltung und der Demokratie-Förderung zusammenzubringen, um die Arbeit und den Stand der Partnerschaft für Demokratie zu reflektieren und die Ausrichtung des künftigen Engagements zu besprechen. "Eine solche Konferenz können wir im Corona-Jahr 2020 nicht abhalten", sagte Sauerteig.

Als Ersatz dafür fand im Anschluss im Naturkundemuseum ein Zeitzeugengespräch zum Thema Wiedervereinigung als Sinnbild der Demokratie statt.

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