An diesem Abend ist Mischa Par-tosch in seinem Jagdgebiet zusammen mit seinem Hund Hector, Rasse Deutsch Kurzhaar, am Waldwurzelweg, an der Grenze zwischen Staatswald und dem Gelände der Waldkorporation und dem Kirchenwald anzutreffen. Der 49-jährige Marketingfachmann eines Industriebetriebes hatte bereits vor der offiziellen Übernahme der Jagdpacht im Herbst vergangenen Jahres damit begonnen, den Wildschweinen das Leben im Weitramsdorfer Revier schwer zu machen. In Schnellbauweise errichtete er 30 Jagdstände, von denen einige beweglich sind, um an möglichst vielen Orten das Schwarzwild bejagen zu können. Doch mit Werner Strehler steht er stolz vor dem Bollwerk der jagdlichen Maßnahmen, der 5,50 Meter hohen "Wurzelwegkanzel". Die hat ihm Werner Strehler zum Geschenk gemacht. Drei Festmeter Lärchenholz wurden dafür von ihm verbaut und rund 80 Arbeitsstunden aufgewendet. Es entstand ein wetterfester Unterstand, der nur mithilfe eines Rückekrans aufgebaut werden konnte. Auf fünf Quadratmetern können es dort bis zu vier Jäger aushalten, es gibt sogar eine Schlafgelegenheit. Der Ort wurde mit Bedacht ausgewählt, weil sich dort mehrere Wildwechsel kreuzen. Mischa Partosch freut sich: "Die ‚Wurzelwegkanzel‘ unterstützt uns im Winter, wenn es kalt wird. Dann werden wir die Jagd mehr in den Wald verlagern. Schweine sind ja auch nachtaktiv, dann braucht man nachts in der Kälte einen Unterstand, in dem man es aushalten und die Tiere bejagen kann." Das Ergebnis der bisherigen Jagdeinsätze, bei denen Partosch von bis zu fünf Jägern unterstützt wird, kann sich seiner Auffassung nach sehen lassen: Seit April wurden 13 Wildschweine erlegt. "Das ist für die Größe des Areals eine beachtliche Strecke", erklärt er stolz, der über ein Pachtgebiet von 429 Hektar verfügt.