Coburg Der Klößmarkt kommt nach Hause

Katja Diedler
Den Kloß vom Markt lassen sich die Coburger heuer zu Hause schmecken. Quelle: Unbekannt

Das Citymanagement plant für den Spätsommer und Herbst einige kleine Events. Die Pandemie macht es kompliziert, langfristig zu planen.

 
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Coburg - Die Corona-Krise habe Citymangerin Andrea Kerby noch ein bisschen mehr zur Kümmerin gemacht als ohnehin schon: "Ich habe unzählige Gespräche mit Händlern, Gastronomen und Dienstleistern geführt", sagte sie auf der Sitzung des Betriebssenates Coburg Marketing. Außerdem hielten sie die Absagen und Verschiebungen von Veranstaltungen auf Trapp. Alle sollen aber heuer trotz Pandemie nicht ausfallen.

Mit Bildern begeistern

Horst Graf, Betriebsleiter von Coburg Marketing, will mit professionellen Bildern für Urlaub in der Vestestadt werben. Dies gab er auf der Sitzung des Betriebssenates am Dienstag bekannt. "Es geht darum, nicht mehr länger tote Steine zu zeigen, sondern die Bilder sollen Emotionen transportieren", erklärte Graf. Die Bilder sollen sowohl in den sozialen Netzwerken als auch in Kampagnen genutzt werden. Mit der Erstellung sei eine Coburger Agentur beauftragt worden, die dafür nun zwei Jahre Zeit hat, um alle Jahreszeiten abbilden zu können. Ferner wird Coburg nun von einer Presseagentur betreut, die unter anderen Kontakte zu Reiseredaktionen aufbaut. Redakteure von Süddeutscher Zeitung und FAZ seien bereits in der Vestestadt gewesen.

So sei geplant, den Klößmarkt zu Hause stattfinden zu lassen, um die beteiligten Gastronomen zu fördern. Kerbys Idee: Der Einzelhandel verkauft wie gehabt die Gutscheine für "Kloß mit Soß". Die Besucher nehmen Klöße sowie Braten mit nach Hause und feiern dort. Damit dabei ein Gemeinschaftsgefühl entsteht, haben die Gäste die Möglichkeit, mit Bildern ihrer Partys an einem Fotowettbewerb teilzunehmen. Gewinnen soll das lustigste.

Ferner wolle das Citymanagement einen Händlerflohmarkt veranstalten. "Dies war ein expliziter Wunsch der Inhaber von Geschäften", erklärte Kerby. Der Einzelhandel solle im September die Möglichkeit erhalten, unter freiem Himmel die Waren anzubieten, die dringend die Lager verlassen müssen. Außerdem arbeite sie daran, die Designtage, die heuer ausfallen mussten, im Herbst in die Innenstadt beziehungsweise die Geschäfte zu holen. Unter anderem sollen in diesem Rahmen auch wieder die Straßenklaviere aufgestellt werden. Von August an solle es zudem Abendspaziergänge geben. "In kleinen Gruppen können Coburger hier einen Blick hinter die Kulissen der Innenstadthändler erhalten", beschrieb die Citymanagerin.

"Ich gehe davon aus, dass uns Corona noch eine lange Zeit beschäftigen wird", bekannte Kerby. Deswegen sei es noch nicht sicher, ob und wie die Winterzaubernacht stattfinden kann. Bislang bietet sie Coburgern parallel zur Eröffnung des Weihnachtsmarktes die Möglichkeit, bis in den späten Abend hinein einzukaufen. Kerby plane jede Veranstaltung, die noch ansteht in drei Versionen: "Einmal für den Fall, dass alles wie gewohnt über die Bühne gehen kann, einmal für die aktuellen Einschränkungen, und schließlich gibt es auch Pläne dafür, dass fast nichts möglich ist."

Den Handel habe die Citymangerin nach dem Lockdown mit der Kampagne "Auf gehts Coburg" unterstützt. Plakate und Anzeigen in Zeitungen sollten sichtbar machen, welche Geschäfte wieder geöffnet haben. "Wir sind dabei auf einem schmalen Grat gewandert. Zum einen wollten wir, dass die Coburger in die Innenstadt zurückkehren. Zum anderen sollten es natürlich auch nicht zu großen Menschenansammlungen in der City kommen", erklärte Kerby. Sie haben sich deswegen dafür entschieden, nur in der Vestestadt zu werben: "Das Ziel dahinter war, dass die Bürger dringend benötigte Dinge im lokalen Einzelhandel und nicht im Internet kaufen." Unterstützt habe sie aber nicht nur den Handel, sondern auch Gastronomie und Schausteller. Letztere bei der Suche nach Standorten in der Innenstadt, damit sie wenigstens ein paar Umsätze generieren können.

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