Coburg Ein Bildungsproblem, das zunimmt

8,5 Prozent der Jugendlichen im Landkreis Coburg haben nach Ende der Schulzeit keinen Abschluss. Mehr als im Bundes-Durchschnitt.

 
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Coburg - Deutschland hat ein Bildungsproblem, der Kreis Coburg auch. Der Bildungsbericht 2020 der Bundesregierung beschreibt die Lage so: "wachsende Probleme am unteren Ende des schulischen Qualifikationsspektrums". Einfacher ausgedrückt: Es gibt einen Trend zum Schulabgang ohne Abschluss. Bundesweit sind es jetzt 6,8 Prozent der Jugendlichen, die nach der Schulzeit keinen Abschluss vorweisen können. 2013 waren es noch 5,2 Prozent. Im Kreis Coburg blieben zuletzt 8,5 Prozent (Vorjahr: 8,9 Prozent) ohne Abschluss. Im bundesweiten Vergleich bedeutet das für den Kreis Coburg Platz 318. Die niedrigste Quote hat der Kreis Eichstätt mit 2,3 Prozent.

Es ist allerdings im Gegenzug auch festzustellen, dass der Anteil der Abgehenden mit Abitur bundesweit einen neuen Höchstwert erreicht hat: 34,8 Prozent der zuletzt gezählten Schulabgänger hatten das Reifezeugnis in der Tasche. Verglichen damit, liegt die Quote im Kreis Coburg mit rund 16,6 Prozent Abiturienten niedriger, was Platz 395 unter den 403 im Regionalatlas ausgewerteten Städten, Kreisen und Stadtstaaten bedeutet, Spitzenreiter mit einer Abiturientenquote von 64,6 Prozent ist in diesem Vergleich die Stadt Neustadt an der Weinstraße.

Sozialer Sprengstoff

Der Blick auf die Kehrseite der Bildungsmedaille hat seinen Grund: Hier liegt sozialer Sprengstoff, weil die Aussicht auf ein gutes Leben fehlt: In ganz Bayern beendeten 5,6 Prozent der jungen Menschen die Schulzeit, ohne einen Abschluss in der Tasche zu haben. Deutschlandweit ist der Anteil der Abschlusslosen zum fünften Mal in Folge gestiegen: von 5,2 Prozent 2013 auf zuletzt 6,8 Prozent. Allerdings ist diese Zahl mit Vorsicht zu genießen, weil die Statistiker zwei Gruppen mixen, die nicht in einen Topf gehören: Enthalten sind auch Schulabgänger, die gar keinen Abschluss machen konnten, weil sie eine Förderschule besuchten. Aber: Unter den Abschlusslosen sind immer weniger Förderschüler. "Das heißt, der Anstieg geht ausschließlich auf vermehrte Abgänge ohne Abschluss aus den anderen Schularten zurück", sagt der Bildungsbericht. zds

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