Neues Leben in den Ort könnten die von ihm im Obergeschoss vorgeschlagenen Büroräume bringen, in denen Huber gern Start-ups ansiedeln würde. Das nötige Potenzial sei vorhanden und das vermeintlich "romantische und entlegene Schloss" liege nur 22 Minuten von Coburg und seiner Wirtschaftskraft entfernt. "Wenn Sie es schaffen, hier junge, kreative Köpfe reinzubringen, wäre das eine gute Wirtschaftsförderung", fügte er hinzu. Falls dies nicht funktioniere, ließen sich die Büros "ohne großen Aufwand" wieder in Wohnungen umwandeln.
Wiederherstellen möchte der Architekt auf jeden Fall Großzügigkeit wie Zuschnitt der historischen Räume, durch Beseitigung späterer Einbauten. Erhalten werden soll die ursprüngliche Bausubstanz, erlebbar werden die Geschichte des Hauses. Im einst nie ausgebauten Bereich stellt er sich eine großzügige neue Treppenanlage vor. Die historische Terrasse würde er einbeziehen, sinnvolle vorhandene Strukturen weiter nutzen und sich künftige Entwicklungen offen halten, etwa durch Treppen zum Dachgeschoss. Dessen Ausbau, so Huber auf Nachfrage von Marcus Werner (CSU), würde weitere 500 000 bis 600 000 Euro kosten. Um die Brandschutzanforderungen niedrig zu halten, sprach sich Huber gegen einen solchen Ausbau aus. "Das Dach als nicht ausbaufähig anerkannt zu bekommen, würde viel Geld sparen", so Huber.
Die Dämmung der obersten Geschossdecke zählt ebenso zu den notwendigen Maßnahmen wie die Erneuerung aller Fenster inklusive einer umfangreichen Wärmedämmung sowie einer Wärmeerzeugung mittels Wärmepumpe oder Hackschnitzelheizung und eine dezentrale Warmwasserversorgung durch Elektrodurchlauferhitzer. Die notwendige Technik könnte im Keller angesiedelt werden.
Alle Stadträte teilten Hubers Einschätzung, "dass die Sanierung nur mit Unterstützung durch staatliche Stellen zu schaffen ist." Als mögliche Mittelgeber nannte der Gutachter den "Entschädigungsfonds Bayern" für Denkmal-Sanierungen, die Oberfranken-Stiftung, die Städtebauförderung, die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, den Bezirk Oberfranken, den Landkreis Coburg sowie Bundesmittel. Letztere seien attraktiv, weil sie unabhängig von anderen Fördergebern gewährt würden. Allerdings müsste der Bundestagsabgeordnete dafür "lästig werden" und permanent Klinken putzen. Immerhin, so Huber auf Nachfrage von Carsten Höllein (SPD), handele es sich beim Schloss um ein "Baudenkmal von nationaler Bedeutung", als herausragendes Beispiel der Bautätigkeit der ritterlichen Herrschaften zur damaligen Zeit.
Die Bauarbeiten könnten sich über drei bis vier Jahre erstrecken und ließen sich in drei Abschnitte aufteilen. Maßnahmen zur Dachsicherung, das betonte Huber, seien in Kürze unabdingbar. Die Höhe der Fördermittel lässt sich aktuell nicht abschätzen. Neeb nannte die Aussicht auf 1,4 Millionen Euro als "denkmalpflegerischer Mehraufwand", die bis zu 80 Prozent förderfähig seien. "Zukunftsdiskussionen" im Gremium hatte der Bürgermeister schon zu Beginn eine Abfuhr erteilt. Seine Forderung: "Wir sollten erst einmal das Gutachten auf uns wirken lassen."