Bad Rodach Eine letzte Ruhestätte im Heldritter Forst?

Martin Rebhan

Der Bauausschuss begutachtete schon einmal ein in Frage kommendes Waldstück. Das Areal würde Familie von Butler zur Verfügung stellen.

 
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Bad Rodach - Bekommt Bad Rodach einen Ruheforst? Mit dieser Frage will sich der Stadtrat in seiner Sitzung im November ausführlich beschäftigen. Vorab nahm der Bauausschuss ein mögliches Gelände in Augenschein.

Den Stein ins Rollen hatte Stadtrat Moritz von Butler gebracht, indem er die Idee von einem Ruheforst Bürgermeister Tobias Ehrlicher unterbreitet hatte. Möglich wäre so eine Alternative zum herkömmlichen Bestattungsort Friedhof in Heldritt. Die Familie von Butler würde hierfür eine etwa zehn Hektar große Waldfläche zur Verfügung stellen.

Vor Ort erläuterte Moritz von Butler, dass der Wald Bäume beheimatet, die den Dreißigjährigen Krieg erlebt hätten. Das Waldgebiet zwischen Heldritt und Grattstadt beschrieb von Butler als "eine Naturschutzzone": Wenn sich die Stadt für den Ruheforst entscheidet, müsste das Areal für 99 Jahre an die Stadt übergeben werden. Für Bürgermeister Tobias Ehrlicher stellte sich die Frage der Zufahrt. Der bisher vorhandene Weg sei dafür nicht geeignet.

Auf der weiteren Tagesordnung stand unter anderem der Punkt "Grundsatzentscheidung Kernwegebau". Um hier zu einer Entscheidung zu kommen, nahm das Gremium die Wege Gauerstadt-Breitenau, Gauerstadt-Niederndorf, Sülzfeld-Schlettach und Heldritt-Lempertshausen in Augenschein. Bürgermeister Ehrlicher forderte von den Stadträten eine klare Aussage, wo ein Ausbau und ein damit einhergehender Grunderwerb erfolgen solle. "Wir müssen klare Prioritäten setzen und die Fragen beantworten, was ist uns was wert und was können wir uns leisten", so Ehrlicher. Auch vertrat er die Meinung, dass solche Straßen nicht ausgebaut werden sollten, bei denen es beim notwendigen Grundstückserwerb zu Problemen kommen könnte. Genützt hat sein Appell, der Verwaltung klar aufzuzeigen, wohin die Reise gehen zu hat, nichts. Das Gremium zeigte sich im Sitzungssaal des Jagdschlosses alles andere als entschlussfreudig. Klaus Geuther (SBB) verwies auf die nach seiner Meinung nach klare Gesetzeslage, dass die Stadt keine Spielräume darin habe, wie eine Straße zu klassifizieren sei. Ohne dass es zu einer Abstimmung kam, nahm der Bürgermeister den Auftrag mit, Kosten der geplanten Maßnahmen zu ermitteln und die im Raum stehende rechtliche Betrachtung abzuklären. Ehrlicher zeigte sich dann auch mit dem Ergebnis alles andere als zufrieden: "Ich habe das Ganze als Chance gesehen", resümierte er.

Im kommenden Jahr wird der zweite Bauabschnitt des Ausbaus der Heldritter Straße angegangen. Gunter Bähr (FW) geht davon aus, dass dadurch der innerörtliche Verkehr durch die schmale Straße "Schmückerwiese" ansteigt, da dies dann der einzige Weg sei, das Wohngebiet Draesekestraße zu erreichen. Er stellte daher den Antrag, den Geh- und Radweg zwischen der Straße Schmückerwiese und der Ringstraße zu öffnen. Man entschied, auch hier eine Entscheidung erst nach einer Ortsbesichtigung zu fällen.

Dass der Bauausschuss durchaus auch schnelle Entscheidungen treffen kann, bewies er, als man den Antrag einer Start- und Landeerlaubnis für Gleitschirme in der Gemarkung Oettingshausen "durchwinkte".

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