Coburg Entspannter Badespaß in Zeiten von Corona

Wo sich sonst Tausende drängen, geht es im Moment entspannt zu. Das Coburger Freibad Aquaria verzeichnet auch an heißen Tagen nicht mehr als 500 bis 600 Badegäste. Im vergangenen Jahr drängten sich an den Wochenenden regelmäßig mehr als 2500 auf den Liegewiesen und in den Becken.

 
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Coburg - Pünktlich zu Beginn der Sommerferien hat in der Region die große Hitze Einzug gehalten. So gab es bis zum Sonntag Temperaturen von über 30 Grad - perfekte Tage für einen Freibadbesuch also. Doch macht das angesichts von Abstandsgebot und Maskenpflicht überhaupt Spaß? Die beiden neunjährigen Mädchen Elise und Julia haben es im Coburger Aquaria ausprobiert.

Badespaß trotz Corona

Das Aquaria-Freibad in Coburg ist derzeit täglich von 10 bis 20 Uhr geöffnet. Einlass ist bis 18 Uhr. Tickets können bis zu drei Tage im Voraus auf der Homepage des Bades gekauft werden. Restkarten gibt es bis 17.45 Uhr auch an der Tageskasse.

Wegen der Hygienevorschriften dürfen maximal 1200 Menschen ins Aquaria kommen.

In den Umkleiden, dem Kassenbereich und den Toiletten besteht Maskenpflicht. Kinder bis zwölf Jahre dürfen nur unter Begleitung von einem Erwachsenen ins Bad.

Zugänglich sind das Sportbecken, das Erlebnisbecken innen und außen sowie die Rutsche und das Sprungbecken. Die Liegewiesen sind frei, die Spielbereiche bleiben jedoch geschlossen.

Der Kartenkauf am Vortag ist problemlos über die Homepage des Bades möglich. Per E-Mail kommen die Tickets aufs Handy und können dann direkt an der Kasse vorgezeigt werden. Alternativ wäre auch das Ausdrucken möglich, Restkarten gibt es direkt an der Kasse in der Rosenauer Straße. So stellt das Coburger Schwimmbad sicher, dass niemals mehr als die aus Hygienegründen zugelassenen 1200 Besucher ins Aquaria kommen.

Um kurz nach 11 Uhr passieren die beiden Freundinnen dann das Drehkreuz - vorschriftsmäßig mit Alltagsmasken ausgestattet. Die müssen im Kassenbereich sowie in den Umkleiden und Toiletten getragen werden. Um diese Zeit tummeln sich nur wenige Schwimmer im Sportbecken. Pro Doppelbahn sind jeweils 15 Personen gleichzeitig erlaubt - bis die beiden Mädels um kurz nach 15 Uhr wieder den Heimweg antreten, werden es nur maximal sechs Schwimmer pro Bahn sein, die zeitgleich ihre Runden drehen. Oft sind die Jugendlichen sogar alleine im Wasser. Ähnlich sieht das auch am Sprungturm aus.

"Wir merken dass die Ferien begonnen haben, aber auch die Zurückhaltung der Gäste", sagt Jörn Kirchner, Betriebsleiter im Aquaria. An den bisher bestbesuchten Tagen 18. und 19. Juli kamen jeweils rund 530 Besucher ins Freibad, "sonst hätten wir an so heißen Tagen mindestens 2500 gehabt", rechnet Kirchner vor. Jugendgruppen fehlen im Moment komplett, ebenso wie unter zwölf Jahre alte Schüler, die sonst in den Ferien oft alleine oder mit älteren Geschwistern kommen. Jetzt brauchen sie eine erwachsene Begleitperson. "Für Schwimmer ist es jetzt bombastisch", meint Kirchner, auch wenn er als Betriebsleiter lieber ein volles Haus hätte.

Mittags werden Snacks auf der Sonnenterrasse verkauft. Dorthin kommen die beiden Freundinnen wie überall im Bad über eine Einbahnreglung: Rechts Treppe hoch, links wieder runter. Schilder weisen auf die Hygieneregeln hin. In weiten Teilen des Bades herrscht keine Maskenpflicht. Gegessen wird auf der Liegewiese. Stühle und Tische sind derzeit nicht aufgestellt. Auch Liegestühle fehlen, was aber gerade Kinder nicht weiter stört.

Elise und Julia genießen ihren Ferientag im Freibad: Kein Anstehen an Kasse, Rutsche oder Sprungturm sowie jede Menge Raum im Becken und auf der Liegewiese. Beliebig oft können sie mit Sack und Pack ihre Plätze wechseln und zwischen Sonne, Schatten und Betonfläche neben dem Sportbecken hin und her ziehen. Es klingt verrückt: So ein schöner Schwimmbadausflug an einem heißen Ferientag ist wohl nur in Corona-Zeiten möglich.

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