Bad Staffelstein Felsgiganten und Höhlenwunder

Martin Fleischmann

Die Fränkische Schweiz lockt mit faszinierender Natur. Ein neuer Wanderführer beschreibt 33 spannende Touren. Los geht es ganz in der Nähe.

 
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Bad Staffelstein - Die Basis der Fränkischen Schweiz ist vor gut 150 Millionen Jahren im Weißen Jura entstanden. Ganz Süddeutschland lag im Bereich eines Meeres, auf dessen Grund sich mächtige Gesteinsfolgen ablagerten. Daraus entstand die typische Karstlandschaft mit Kalk- und Dolomitfelsen, Höhlen und Felsentoren. Menschen versahen das mächtige Gestein mit Namen und deshalb kennen wir heute Bärenfelsen, Hundslöcher, Mysteriengrotte, Teufelshöhle und vieles mehr. Genau dahin führt uns der Naturfreund und Fotograf Bernhard Pabst in seinem neuen Führer "Entdeckertouren Fränkische Schweiz". Der leidenschaftliche Wanderer kennt sich aus zwischen Scheßlitz, Ebermannstadt und Pottenstein. Schon 2017 erschien sein Wanderführer "Vergessene Pfade Fränkische Schweiz". Und nun also Entdeckertouren.

"Die Fränkische und die Hersbrucker Schweiz verwahren einen Schatz, den man sonst in Mitteleuropa nur noch selten findet", schreibt der Autor gleich im Vorwort: "nahezu unberührte Naturräume von oft faszinierender Schönheit". Und zählt auf: beeindruckende Felsgruppen mit bizarren Türmen und abenteuerlich überhängenden Wänden, magische Höhlenwelten, mystisch beleuchtete Felstunnel , fesselnde Wasserspiele, artenreiche Magerrasen und noch mehr.

Wer das erleben möchte, muss gar nicht so weit fahren. Bereits im Staffelsteiner Land lässt sich Schönes erkunden bei einer Tour "im Felsenreich der Kelten". Sie beginnt am Parkplatz in Kümmersreuth, führt vom Kemnitzenstein zum Hohlenstein und von dort zum Weinhügel. Gut fünf Stunden Laufzeit sollte man einplanen für die 17 Kilometer lange Tour, die der Autor in die Kategorie "leicht" einordnet. Zu entdecken gibt es die freischwebende Felsenkette des Kemnitzensteins mit bizarren Türmen und zerklüfteten kleinen Höhlen. Dazu das Naturwunder Hohler Stein und vom Weinhügel genießt man einen tollen Blick zum Staffelberg.

Der passionierte Wanderer Pabst nimmt uns auch zum Naturwunder über Pegnitz (13,5 Kilometer) mit, zum Karstwunder bei Betzenstein (13 Kilometer) oder zum Pilzfelsen und zur Höhlenmystik bei Bärenfels (6,5 Kilometer) sowie zu 19 weiteren ansprechenden Touren.

Der Autor verwendet viel Mühe auf detaillierte Beschreibungen der Wege, die er teils mehrfach abgelaufen ist. Dazu stellt er starke Bilder, der Wanderführer wirkt optisch wie ein Katalog für Felsen, Höhlen und ursprüngliche Natur. Zu jeder Tour notiert er zudem, ob Anreise mit dem ÖPNV möglich ist, den höchsten Punkt, Höhenunterschiede die beste Jahreszeit, Karten und - ganz wichtig - Einkehrmöglichkeiten.

Schon Jean Paul notierte über die Fränkische Schweiz: "Hier läuft der Weg von einem Paradies ins andere." Mit den Entdeckertouren kommt man genau dorthin. Alle Touren können laut Bernhard Pabst mit durchschnittlicher Kondition problemlos begangen werden. Jede Tour führt auf naturnahen Wegen zu mindestens einem eindrucksvollen Naturdenkmal, verspricht er. Neben griffigen Schuhen und Wetterschutz empfiehlt der Autor die Mitnahme einer Taschenlampe, damit der Reiz der Höhlen nicht verborgen bleibt.

Bernhard Pabst: "Entdeckertouren Fränkische Schweiz" - 33 spannende Wanderungen durch faszinierende Naturräume,

Bruckmann-Verlag, 190 Seiten,

reich bebildert, mit GPS-Daten zum Download, 19,99 Euro.

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