Coburg Früher Bank, jetzt Augenarzt-Praxis

Peter Tischer
Augenärztin Gabriele Blechschmidt führt eine augenärztliche Untersuchung mit der Spaltlampe durch. Sie hat kürzlich eine eigene Praxis in Wildenheid eröffnet. Foto: Tischer

Fast zwei Jahre ruhte das ehemalige FinanzCenter der VR-Bank in Wildenheid im Dornröschenschlaf. Jetzt wurde es wieder zum Leben erweckt.

 
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Wildenheid - "Ich habe seit Jahren versucht, mich im Zulassungsbereich Sonneberg als Augenärztin niederzulassen, doch die Kassenärztliche Vereinigung Thüringen hat mir Absagen erteilt, weil dort nach deren Berechnungen schon zu viele Augenarztpraxen seien", blickt Gabriele Blechschmidt zurück. Jetzt ist die 49-Jährige froh, im Schulhof 13, gegenüber der Grundschule, das passende Objekt gefunden zu haben. "Ich glaube, dass das ein Glücksfall auch für Neustadt ist, denn davon profitieren sowohl die Stadt als auch ich selbst und, so hoffe ich, auch meine Patienten", sagt sie. "Denn ich schaffe Arbeitsplätze."

"Rein rechnerisch war im Zulassungsbereich Coburg ein Augenarztplatz frei, und ich hätte auch nach Coburg gekonnt", berichtet sie. Doch sie wählte den kurzen Weg, da sie selbst aus Mengersgereuth-Hämmern stammt. Das Anwesen hatte sie bereits im April gekauft, doch der Start verzögerte sich durch Corona. Der Umbau dauerte länger als geplant, außerdem gab es Lieferengpässe bei Geräten. "Ich habe keinen Patienten-Stamm übernommen", erläutert Blechschmidt, "deshalb habe ich auch kurzfristig Termine frei." Der sehr groß dimensionierte Wartebereich ist in Corona-Zeiten hilfreich, um die Mindestabstände einzuhalten. Beim Umbau selbst hatte sie mit einigen außergewöhnlichen Aktionen zu tun: "Wir mussten den Tresor entfernen und der war so schwer, dass wir ihn nur mittels eines Traktors herausbekamen und damit durchs ganze Dorf gefahren sind", schmunzelt sie. "Aber keiner hat gefragt, was wir denn mit einem Tresor machen." Die Panzerglasscheibe des Kassenbereichs blieb erhalten: "Die ist doch der beste Corona-Schutz", ergänzt die Ärztin mit einem Augenzwinkern. Der Stadt sowie der Wirtschaftsförderin, aber auch der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern, stellt sie ein gutes Zeugnis aus: "Da hat man gemerkt, dass man willkommen ist." Derzeit arbeitet sie noch in Teilzeit als Oberärztin am Klinikum in Suhl. Doch wenn sich der Patienten-Stamm erweitert, will sie diese Tätigkeit aufgeben und sich ganz ihrer Praxis widmen.

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